Korschenbroich Auch ein Heiliger braucht Hilfe

Korschenbroich · Der Korschenbroicher Albert Schmitten zählt zu St. Martins wichtigsten Helfern.

 Er ist federführend mit der Organisation befasst: Albert Schmitten.

Er ist federführend mit der Organisation befasst: Albert Schmitten.

Foto: I. Raupold

Beim Martinsmarkt gab es kleine Preview: In der St.-Andreas-Kirche waren die großen Motto-Fackeln der Andreas-Grundschüler ausgestellt - gerade erst fertiggestellt und fast noch feucht vom Kleber. Die Großfackeln werden an diesem Freitag beim Martinszug als fröhlich funkelnde Lichter von Eltern den jeweiligen Klassen vorangetragen. Liebevoll gestaltete Motive, wie ein Äffchen im Dschungel und eine bezaubernde Qualle mit Kulleraugen, ließen natürlich ahnen, woran die Mädchen und Jungen bis vor kurzem noch mit Feuereifer gearbeitet haben. Zuschauer am Wegesrand dürfen sich also wieder auf einen fröhlichen Zug mit wunderschönen Laternen freuen. Der Umzug startet am Freitag, um 17.30 Uhr ab dem Schulhof des Gymnasiums. Einige Anwohner haben bereits jetzt hübsche Laternen in die Fenster gehängt.

Rolf Winkens wird erneut im roten Mantel auf stolzem Schimmel den Sankt Martin verkörpern. Er ist seit Jahren würdiger Nachfolger von Hans Döhmen, der 60 Jahre lang dem funkelnden Lindwurm voranritt. Auch ein Heiliger braucht zum Gelingen eifrige Helfer. Einer davon ist Albert Schmitten, als Vorsitzender des Martinsvereins federführend mit der Organisation befasst. Für den Umzug hat er fünf Kapellen besorgt, vier Gruppen aus Korschenbroich und eine aus Giesenkirchen, die die Kinder beim Singen der Martinslieder kräftig unterstützen werden. Bis Freitag werden Schmitten und seine Helfer viele, viele Tüten mit süßen Gaben für die Laternenträger füllen. Wenn sich die Martinssänger aufstellen, wird er ebenfalls da sein. Den Umzug sieht er sich immer noch sehr gerne an, ebenso die Mantelteilung auf dem Matthias-Hoeren-Platz. Dort gibt Dieter Nilgen, ebenfalls engagiertes Mitglied im Martinsverein, den Bettler, dem St. Martin seinen halben Mantel schenkt. "Mir gefällt der Brauch. Auf dem Platz wird dann immer ,Großer Gott, wir loben dich' gesungen, ehe alle zur Schule zurückgehen und dort ihre Tüten bekommen", sagt Schmitten über den funkelnden Umzug zu Ehren des Heiligen, der zur Symbolfigur des Teilens und Mitfühlens wurde. Schmitten ist überzeugt, dass die Kinder in der Andreas-Schule wieder fleißig die Martinslieder geübt haben, da Schulleiter Wolfgang Grüe bekannt ist für seine Freude am gemeinsamen Gesang. Schmitten freut sich auch, dass sich erfahrungsgemäß viele Eltern mit noch ganz kleinen Kindern dem Zug anschließen. Als Freund und Helfer des Heiligen schließlich ist er froh, dass der Laternenumzug immer nach dem Heiligen genannt ist. Die Überlegungen, den liebgewordenen Brauch in ein profanes Lichterfest umzubenennen, hatten ihm gar nicht gefallen.

(NGZ)
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