Terroranschlag Anschlag in Tunesien: Ein Opfer stammt aus Korschenbroich
Düsseldorf · Ein Opfer des Terroranschlags auf ein Touristenhotel in Tunesien stammt aus der Stadt Korschenbroich in NRW. Das bestätigte Korschenbroichs Bürgermeister Dick gegenüber unserer Redaktion. Außenminister Steinmeier hatte zuvor in Berlin bestätigt, dass ein Deutscher unter den Opfern des Terroranschlags ist.
Bei dem Anschlag auf das Hotel Riu Imperial Marhaba in Port el Kantaou in Tunesien tötete der Attentäter insgesamt 38 Personen. Dass ein Opfer aus der Stadt Korschenbroich in NRW stammt, bestätigte Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick am Samstagabend offiziell auf Anfrage unserer Redaktion. "Es handelt sich um eine männliche Person", sagte Dick. Zu weiteren Details wollte sich der Verwaltungschef nicht äußern. Dick sprach von einem "traurigen Anlass" und verurteilte den "hinterhältigen Terroranschlag aufs Schärfste".
Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss sei bereits am Samstagnachmittag um Amtshilfe gebeten worden, um die Angehörigen sofort zu informieren, erfuhr unsere Redaktion aus gut informierten Polizeikreisen.
Steinmeier: "Es könnten noch mehr Deutsche unter den Opfern sein"
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) bestätigte am Samstagabend in einer Pressekonferenz in Berlin, dass bei dem Anschlag mindestens ein Deutscher getötet worden sei. Eine weitere deutsche Staatsangehörige sei verletzt worden. Damit bestätigte er frühere Angaben des tunesischen Gesundheitsministeriums.
"Jedoch können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht völlig ausschließen, dass noch einige wenige Deutsche unter den Opfern sind", sagte Steinmeier weiter. Nach Informationen unserer Redaktion sind mindestens drei Deutsche ums Leben gekommen. Das haben tunesische Behörden gegenüber dem Auswärtigen Amt bestätigt. Das Auswärtige Amt arbeite mit den Sicherheitsbehörden am Ort und dem Innenministerium daran, dass auch in diesen Fällen schnellstmöglich Klarheit herrsche, sagte Steinmeier.
Zu dem Angriff auf das Strandhotel am Mittelmeer bekannten sich Unterstützer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). In einer nicht verifizierbaren Twitter-Mitteilung hieß es, ein "Soldat des Kalifats" habe den "abscheulichen Hort der Prostitution, des Lasters und des Unglaubens" angegriffen. Der Täter hatte nach Augenzeugenberichten am belebten Strand das Feuer auf die Urlauber eröffnet, er wurde von Sicherheitskräften erschossen.
Mit Material von dpa.