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Korschenbroich Alter Ziegelbrunnen wird bei Bauarbeiten freigelegt

Korschenbroich · Erich Claßen, Archäologe beim Landschaftsverband Rheinland, begutachtete gestern den historischen Fund.

 Fachsimpeln an der Fundstelle: Günter Thoren (l.) und Erich Claßen begutachten den Brunnenfund. Er soll als Bodendenkmal erhalten werden.

Fachsimpeln an der Fundstelle: Günter Thoren (l.) und Erich Claßen begutachten den Brunnenfund. Er soll als Bodendenkmal erhalten werden.

Foto: J. Knappe

Eigentlich wollte Roman Sejnowski mit einem kleinen Bagger nur die Vorarbeiten für einen Grundkanal im Glashaus an der Sebastianusstraße 7 graben, als er mit der Schaufel plötzlich auf einen festen Gegenstand traf. Der Landschaftsgärtner der Firma Lammers stellte sein Vorhaben sofort ein und rief die Eigentümer Sebastian und Günter Thoren zur Hilfe. Die Männer staunten nicht schlecht: Roman Sejnowski hatte einen Volltreffer gelandet und laut Denkmalexperte Günter Thoren ein "wahres Schätzchen" entdeckt. "Hier wird ein Stück Geschichte freigelegt", stellte er begeistert fest.

Für Thoren ist das ein Beweisstück mehr, dass der alte Ortskern seit fast 2000 Jahren besiedelt sein muss. Von der Rarität überzeugte sich gestern Morgen auch Erich Claßen. Er ist für die Pflege der Bodendenkmäler im LVR-Gebiet zuständig. Der promovierte Archäologe vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) war eigens aus Rösrath angereist, um den historischen Fund aus nächster Nähe zu begutachten. "Das Ziegelmauerwerk ist in einem Top-Zustand", begrüßte ihn Sebastian Thoren. Er hatte bereits im Vorfeld mit einem Seil die Tiefe des historischen Brunnens von 5,90 Meter ermittelt. "Die Spuren der Vergangenheit müssen erhalten werden", waren sich Erich Claßen und Günter Thoren nach der Besichtigung schnell einig. "Ein Ziegelbrunnen ist schon ungewöhnlich", sagt Claßen. Er hatte mit Quarzit gerechnet. Mit den Exemplaren bei Braas, hinterm Hannenhaus, und bei Nelefi gibt es bereits drei solcher Brunnen. Über den Erhalt will Claßen zeitnah entscheiden: "Wir müssen sehen, wie sich das mit dem gläsernen Anbau an das alte Stadthaus vereinbaren lässt." Die Sanierung der Sebastinausstraße 7 soll bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

(-wi)
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