Korschenbroich Alte Sparkasse wird Büro- und Praxishaus

Korschenbroich · Die Zukunft des früheren Sparkassen-Gebäudes an der Hindenburgstraße 56 ist gesichert: Das markante Gebäude, seit Dezember 2014 in Privatbesitz, wird derzeit saniert und später erweitert. Die Investitionshöhe liegt bei drei Millionen.

 Das frühere Sparkassen-Gebäude an der Hindenburgstraße 56 wird derzeit saniert, für die Friedrich-Ebert-Straße ist ein Anbau (l.) geplant.

Das frühere Sparkassen-Gebäude an der Hindenburgstraße 56 wird derzeit saniert, für die Friedrich-Ebert-Straße ist ein Anbau (l.) geplant.

Foto: Architekt Hein

Seit 1935 prägt das Bauwerk das Erscheinungsbild am oberen Ende der Hindenburgstraße. Das wird sich auch künftig nicht ändern. Allerdings werden dort weder Banker noch Verwaltungsmitarbeiter der Stadt ihre Büros beziehen. Der markante Gebäudekomplex wird aktuell saniert. Er soll nach Um- und Ausbau Platz für Büroeinheiten und Arztpraxen bieten. Zudem sind zwei exklusive Penthouse-Wohnungen vorgesehen. Die Investitionshöhe liegt bei drei Millionen Euro. "Das wird richtig schön", sind sich Eigentümer und Architekt einig.

Auf einer Ackerfläche wurde einst die Alt-Immobilie geplant. Der bekannte Düsseldorfer Architekt Julius Stobbe bekam nach einem Architektenwettbewerb Anfang der 30er Jahre den Zuschlag. Der strenge Sparkassenbau bildete den Schlusspunkt seines Schaffens vom Jugendstil über die 20er Jahre. Der heutige Bau wurde am 30. November 1935 eingeweiht. Zunächst wurde das Gebäude über Jahrzehnte hinweg von der damaligen Stadtsparkasse Korschenbroich genutzt. Mit dem Neubau wurde der alte Gebäudekomplex überflüssig, er wurde von der Stadt gekauft. Die Verwaltung nutzte die Immobilie für das Baudezernat. Zuvor war die großzügige Schalterhalle allerdings durch Zwischenwände in viele kleine Büroeinheiten unterteilt worden.

Mit der Zentralisierung der Stadtverwaltung an der Don-Bosco-Straße wurde die Hindenburgstraße 56 nicht mehr gebraucht. Um die Einnahmesituation der Stadt zu verbessern, entschied sich der Stadtrat im November 2014 zum Verkauf. Den Zuschlag erhielt ein Privatmann aus Korschenbroich.

Um jedwede Abrissvorhaben auszuschließen, hatte sich zwischenzeitlich auch der Verein "Korschenbroich - meine Heimat" zu Wort gemeldet. "Unser Ziel ist der Erhalt des Gebäudes", hatte Vorsitzender Günter Thoren gesagt. Wenn eine Unterdenkmalschutzstellung auch an wenigen Details scheiterte, so hat der Verein mit dem Erhalt weitestgehend sein Ziel erreicht.

Der Architekt Joachim Hein hat das alte Stobbe-Gebäude behutsam überplant. "Der klassische Baustiel wird beibehalten", spricht der Korschenbroicher die zweieinhalbgeschossige Vorderfront des dunkelroten Ziegelbaus mit Lochfassade an.

Künftig wird ein Glasaufsatz mit einem barrierefreien Eingang den alten Komplex der früheren Schalterhalle (Ecke Friedrich-Ebert-Straße) mit dem geplanten Neubau verbinden. Hein spricht von "angepassten Proportionen" und einer helleren Außenfront. Angedacht ist ein heller Klinker in Kombination mit Naturstein. Zurzeit wird der Altbau entkernt und die imposante Schalterhalle freigelegt. Lediglich der Tresorraum bleibt unangetastet. "Ein Abriss wäre einfach zu teuer geworden", spricht Hein Tonnen von verbautem Stahl an.

Die Fertigstellung ist für Mitte 2016 anvisiert. Zum Jahreswechsel geht das Haus in die Vermietung. Die übernimmt Bettina Mohr von der SVV GmbH in Monheim.

(NGZ)
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