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Korschenbroich Agentur integriert Rollstuhlfahrer wieder ins Arbeitsleben

Korschenbroich · Das Beispiel von Jens Meyer aus Korschenbroich zeigt, wie Menschen auch mit Handicap eine adäquate Arbeitsstelle finden können.

 Ein eingespieltes Team (v.l.): Jens Meyer, Firmenchef Harold Busch sowie Roman Bentler und Wolfgang Draeger von der Arbeitsagentur.

Ein eingespieltes Team (v.l.): Jens Meyer, Firmenchef Harold Busch sowie Roman Bentler und Wolfgang Draeger von der Arbeitsagentur.

Foto: Arbeitsagentur

Unter den Arbeitssuchenden im Agenturbezirk Mönchengladbach/Rhein-Kreis Neuss sind die Menschen mit Behinderung oft besser qualifiziert als diejenigen, die keine Behinderung haben. Hier liege ein großes Potenzial an Fachkräften, meint Wolfgang Draeger, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit. Dazu müssen aber Hemmungen und Hindernisse überwunden werden.

Wie gut das klappen kann, zeigt das Beispiel von Jens Meyer aus Korschenbroich. Der 38-Jährige leidet unter einer Muskelerkrankung und sitzt im Rollstuhl. Das macht ihn aber nicht zu einem weniger wertvollen Mitarbeiter. Jens Meyer bringt genau die Fähigkeiten und Kenntnisse mit, die Harold Busch, Gründer und Inhaber der Firma Gemini Lab Tec, braucht.

"Wenn ich eine Idee habe und erzähle sie Jens, dann setzt er sie am Computer um. Er versteht mich einfach", sagt Busch. Er und Meyer kennen sich schon länger aus beruflichen Zusammenhängen, und als Meyer arbeitslos wurde, wollte ihn Busch gern einstellen. "Aber es war eine schwierige Entscheidung, vorher hatte ich nur als Ein-Mann-Show gearbeitet", berichtet er.

Doch der zuständige Berater prüft die Möglichkeiten und wird fündig: die Arbeitsagentur unterstützt die Beschäftigung mit einem längerfristigen Eingliederungszuschuss. Als der nach zwei Jahren ausläuft, wird sogar eine Verlängerung um zwei weitere Jahre ermöglicht.

"Wir haben einen Weg gefunden und die Weiterbeschäftigung gesichert", sagt Roman Bentler, Reha-Spezialist beim Arbeitgeberservice der Agentur. "Es ist unsere Aufgabe, als Lotsen zu fungieren, Lösungen anzubieten und qualifiziere Arbeitsplätze zu fördern", stellt Wolfgang Draeger ergänzend fest. Firmeninhaber Harold Busch ist froh, dass er weiter mit Meyer zusammenarbeiten kann. "Für mich ist Jens nicht behindert", erklärt er. Der Chef will nun anderen Unternehmern Mut zu einem vergleichbaren Schritt machen.

Im Bezirk der Arbeitsagentur Mönchengladbach suchen derzeit rund 2200 Menschen mit Behinderung nach einer Stelle. 120 konnte die Agentur im vergangenen Jahr vermitteln. "Das ist eine Erfolgsstory", findet Geschäftsführer Wolfgang Draeger.

(NGZ)
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