Restaurant-Schliessung Ab Sonntag: Ausverkauf in der Traube

Korschenbroich · In der Kleinenbroicher Traditionsgaststätte "Zur Traube" herrscht derzeit große Betriebsamkeit. Teller und Tassen türmen sich auf Ausziehtischen - Gläser, Schalen und Platten stapeln sich auf Truhen und Theken. "Alles muss raus", sagt Wilhelm Kohlen, Mitinhaber des Familienbetriebs.

 Alles muss raus aus der Traube: Mitinhaber Wilhelm Kohlen.

Alles muss raus aus der Traube: Mitinhaber Wilhelm Kohlen.

Foto: Wiedner

An der Restaurantschließung ändert sich damit nichts. Die Lichter im Traditionshaus gingen bereits am 31. Mai aus. Jetzt schließt Wilhelm Kohlen (49) nur noch viermal die Eingangstür zum Restaurant auf - für Besucher, die sich mit Souvenirs oder mit Nützlichem für den Privathaushalt oder das Vereinsheim eindecken wollen. Die Inventar-Auflösung ist für die kommenden vier Sonntage eingeplant: Los geht's am 23. August von 10 bis 16 Uhr.

Tische und Stühle stehen ebenso zum Verkauf wie Deko-Artikel, Lampen, Standuhren, Bierkrüge, Zinnteller, silberne Tischleuchter, gerahmte Fotografien und Gemälde. "Lediglich die Borussen-Sammlung bleibt im Familienbesitz", sagt der 49-Jährige. Der Familie - allen voran der Senior-Chefin Christel Kohlen (89) - fällt es sichtlich schwer, sich von den über die vielen Jahre hinweg liebgewordenen Dingen trennen zu müssen. Für Christel Kohlen geht schließlich eine Ära zu Ende. Alter und Gesundheit waren ausschlaggebend für diese weitreichende Entscheidung. "Mein Sohn kann den Betrieb nicht allein weiterführen", gibt sie sich tapfer. "Die Traube" war nicht nur weit über die Kreisgrenzen hinaus für ihre gute Küche bekannt, sie war auch für Borussia-Fans Kult. Das Restaurant, das damals noch von Vater Heinz-Wilhelm Kohlen - einem guten Freund von Hennes Weisweiler - geführt wurde, zog die Fußballstars magisch an. So wie an jenem Abend des 15. Mai 1979: Da gab Berti Vogts sein Abschiedsspiel und feierte mit 300 Gästen in der Traube.

(-wi)
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