Korschenbroich 525 Jecke feiern im Narrenzug

Korschenbroich · Teilnehmerrekord zum Vereinsjubiläum: Der Zug der Sportfreunde Neersbroich am Tulpensonntag war der bisher größte. Die Jecken zeigten großartige Kostüme - von Lebkuchenherzen und Altbier-Flaschen bis zu 90-jährigen Greisen.

 Von Herzen und Flaschen: Diese aufwendigen und prämierten Kostüme waren gestern im Narrenzug zu erleben. Organisator Dominik Lingen und seine Mitstreiter verkleideten sich als Bolten-Alt-Flaschen - mitsamt Plopp-Verschluss auf dem Kopf.

Von Herzen und Flaschen: Diese aufwendigen und prämierten Kostüme waren gestern im Narrenzug zu erleben. Organisator Dominik Lingen und seine Mitstreiter verkleideten sich als Bolten-Alt-Flaschen - mitsamt Plopp-Verschluss auf dem Kopf.

Foto: Detlef Ilgner

War das schön: Als sich der von den Neersbroicher Sportfreunden organisierte Zug gestern pünktlich um 13.11 Uhr in Bewegung setzte, war es zwölf Grad warm, und die Sonne schien vom blauen Himmel herab. Beste Voraussetzungen für den Narrenzug. 21 Gruppen machten mit, das waren zwei mehr als vor einem Jahr. Was auffiel: Es waren besonders große Gruppen. "Insgesamt machen 525 Narren mit, das sind so viele wie noch nie", sagte Organisator Dominik Lingen stolz.

Die Sportfreunde Neersbroich machten wie immer mit mehreren Gruppen mit. Dominik Lingen und seine Mannen hatten sich als Bolten-Alt-Flaschen verkleidet. Ihr Motto war geprägt vom 90-jährigen Bestehen ihres Vereins: "Seit 90 Jahren eene Verein, e Dörp, een Jemeinschaft." Es gab natürlich farbenfrohere Kostüme - das bewiesen etwa auf eindrucksvolle Weise die "Feuersalamander". Der Name deutet darauf hin, dass hier viele Feuerwehrleute mitmarschieren. Die Farben Rot, Gelb und Grün dominierten bei den als Raupen verkleideten Narren. Ihr "Problem": Seitdem die Sportfreunde Neersen einen Kunstrasenplatz haben, wird ihnen der natürliche Lebensraum als Existenzgrundlage entzogen. Darauf musste ja mal im Zoch hingewiesen werden.

Korschenbroich: 525 Jecke feiern im Narrenzug
Foto: Ilgner Detlef

Volker Renneberg ist Fußballtrainer und Religionslehrer. "Wir sind immer frisch und fröhlich dabei und diesmal auch fromm", erklärte er, warum er und seine Jungs gestern als Mönche mitzogen. Hingucker waren auch die "Jecke Dolls", die als riesige Lebekuchenherzen mitmarschierten mit selbstkritischen Zuckerguss-Botschaften wie "Zicke".

Bürgermeister Marc Venten verteilte Käsehäppchen als Karte des "Uno"-Kartenspiels verkleidet. Hinter den anderen Spielkarten verbargen sich ebenfalls Eltern der Kita Danziger Straße. Auf ihrem Wagen prangte eine Karikatur: Ein Mann, der auf dem Boden liegt und das Bier direkt vom Fass in seinen Mund laufen lässt. Dazu das Motto: "Lot loope." Der Biene-Maja-Zug beeindruckte schon allein aufgrund seiner Größe: Neben Bambini-Kindern der Sportfreunde Neersbroich machten Geschwister und Eltern mit - insgesamt rund 70 Personen. Sie hatten sich als Reiter verkleidet und trugen ein Transparent mit sich: Die "Schwaadloope", der Zug des Korschenbroicher Junggesellenkönigs Patrick Steffens, machten auf ein Problem aufmerksam: Ihr König hat immer noch keine Königin.

Zum Vereinsjubiläum hatten sich Eltern von B-Jugend-Kickern als 90-Jährige verkleidet - viele der Gelegenheits-Greisinnen trugen alte Pelzmäntel. Ein Freundeskreis aus Korschenbroich machte als "Rennschnecken" mit, der Alkohol beflügelte sie. Was in diesem Jahr neu war: Erstmals waren Karten für die After-Zug-Party bei Bolten im Vorverkauf zu haben. 1200 gingen so weg, die restlichen 600 gestern. Zum ersten Mal wurden die schönsten Gruppen erst nach dem Zug ausgewählt: Auf Platz eins kamen die Lebkuchenherzen, gefolgt von den Alt-Flaschen und den Biene-Majas.

(NGZ)
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