Korschenbroich 49 Kinder gehen beim Seifenkistenrennen an den Start

Korschenbroich · In schmucken Gefährten sausten die jungen Rennfahrer die 350 Meter lange Piste durch den Liedberger Ortskern hinab.

 Ganz schön flott: In solchen Rennern ging's gestern übers Kopfsteinpflaster, im Liedberger Ortskern geht es ganz schön steil bergab..

Ganz schön flott: In solchen Rennern ging's gestern übers Kopfsteinpflaster, im Liedberger Ortskern geht es ganz schön steil bergab..

Foto: ilg

Wer bremst, verliert. Also: Immer schön Ideallinie fahren, das Gewicht verlagern - und nach Möglichkeit keine Strohballen mitnehmen. Diese Dinge zählten gestern beim 37. Seifenkistenrennen im historischen Ortskern von Liedberg, in dem's ganz schön steil bergab geht. Wenn das nicht die perfekten Voraussetzungen für ein Rennen sind. Wären da bloß nicht die dunklen Wolken gewesen, die den jungen Rennfahrern zwischenzeitlich eine unfreiwillige Dusche bescherten. Aber Rennfahrer sind bekanntlich hart im Nehmen - und deshalb ging's für die Acht- bis 16-jährigen Nachwuchs-"Schumis" nach der Mittagspause wieder auf die 350 Meter lange Kopfstein-Piste.

Hinter der Veranstaltung, die längst Kult-Status erreicht hat, steckt der Heimatverein Liedberg, der zum Rennen im benachbarten Sandbauernhof einige historische Fotos von Seifenkistenrennen aus den vergangenen Jahren zeigte.

Sie beweisen: Schon die Kinder der 80er Jahre waren begeistert von dem Rennen, das aus insgesamt drei Wertungsläufen besteht. Und sie beweisen, dass manches Gefährt ganz schön viele Jahre auf dem Buckel hat. Zum Beispiel das von Johanna (16) und Tobias (13) Vennen, die in einer leicht modifizierten blauen Papier-Mülltonne mit Überrollbügel, Bremse und Lenkrad an den Start gingen. "Besonders die 90-Grad-Kurve hat's in sich. Da müssen wir ganz schön aufpassen", sagt Johanna Vennen, die es 2014 mit einer Zeit von 27,2 Sekunden aufs Treppchen schaffte.

Diesmal schrappte sie haarscharf an einem erneuten Sieg vorbei - doch: "Was zählt, ist der Spaß. Und der kommt hier nicht zu kurz", sagt sie. Frauen-Power gab's gestern trotzdem zu genüge: Insgesamt schnellste Fahrerin wurde mit 27,1 Sekunden Monique Hamacher (14) und - in dem kleinen Örtchen wird bei den Startern unterschieden - schnellste Liedbergerin wurde mit 27,6 Sekunden die 15-jährige Sherin Wagemann. An Nachwuchs mangelt es beim Liedberger Seifenkistenrennen, das in all den Jahren nur einmal wegen des Straßen-Neubaus ausfallen musste, übrigens nicht. "Wir freuen uns, dass in diesem Jahr insgesamt 17 Erstfahrer zwischen acht und zwölf Jahren an den Start gegangen sind", sagt Organisator Dirk Armbrust vom Heimatverein.

(NGZ)
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