Korschenbroich 37 Kinder hämmern und sägen in der Hüttenstadt

Korschenbroich · Für die Ferienspiele von St. Andy wurde die Wiese beim Korschenbroicher Jugendheim zum Bauspielplatz.

 Das Kantenstück muss weg: Victoria ist konzentriert bei der Arbeit.

Das Kantenstück muss weg: Victoria ist konzentriert bei der Arbeit.

Foto: Ilg

Kräftiges Hämmern tönte tagelang über die Wiese hinter dem Jugendheim St. Andy und verriet, dass dort eifrig gearbeitet wurde. Lisa, Elisa, Ida, Marvin und 34 weitere Kinder zimmerten mit Feuereifer Hütten. Die sehen recht stabil aus, und das müssen sie auch sein - für die Übernachtung vor dem großen Aufräumen am heutigen Freitag, dem Ende der Ferienaktion. Gemeinsames Grillen in der kleinen Hüttenstadt und Kino im St. Andy standen ebenfalls auf dem Plan. Unterstützt wird die Aktion durch die EGN, die das Holz stiftete, sowie durch das Kreis-Jugendamt und die Stadt.

Zum siebten Mal wurde die Wiese im Schatten der St. Andreas-Kirche zum Bauspielplatz. Nach einer Pause hatte Jugendheimleiter Georg Westerholz die Idee 2011 wieder aufgegriffen. Offensichtlich hat die Aktion nichts an Attraktivität verloren: Unter den 37 Kindern zwischen sieben und vierzehn Jahren sind etliche, die bisher beinahe jedes Mal dabei waren. Sie schleppten mit den Neuen Paletten, suchten mit Kennerblick Nägel in den richtigen Größen aus und setzten in den jeweils fünf- bis sechsköpfigen Gruppen auf Teamarbeit. Zwölf junge Betreuer, meist im jugendlichen Alter, unterstützen Westerholz. Der 24-jährige Frederik Grotjans hat sich eigens eine Woche Urlaub genommen, um Beistand zu leisten, mit anzupacken und auch nachts den Bauplatz zu bewachen. "Die sind hier immer eifrig. In diesem Jahr sind einige etwas älter als im vergangenen Jahr. Da merkt man schon, dass die recht selbstständig sind", sagte Grotjans, Kaufmann im Lebensmittel-Einzelhandel.

Lisa gab alles. Konzentriert und energisch setzte sie immer wieder an, um ein dickes Kantenstück abzusägen. Die Achtjährige ist zum ersten Mal bei der sommerlichen Ferienaktion dabei und total begeistert. "Ich finde am schönsten, dass wir hier alle zusammenarbeiten", verriet sie. Sie ist in einer Gruppe mit der gleichaltrigen Elisa, die ebenfalls geschickt mit Holz, Nägeln und Hammer umgeht. Nein, sie habe sich bisher noch nie auf den eigenen Daumen geschlagen, sagte Elisa gelassen und erzählte, wie viel Freude ihr das Hämmern und Bauen macht. Sie scheute sich nicht, das Baumaterial heranzuschleppen. Ida fand es sogar schön, "hier extrem arbeiten" zu können. Marvin (11) ist unter den jungen Zimmermannsleuten ein "alter Hase". Er war bisher fast jedes Jahr in Folge auf dem Bauspielplatz: "Das macht so viel Spaß mit dem Holz zu arbeiten."

(anw)
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