Museum Wertvoller Toravorhang restauriert

Köln · Für die Restauratorin Julia Nagel-Geue war diese Aufgabe eine echte Herausforderung. Zwei Jahre hat es gedauert, bis der kostbare Tora-Vorhang restauriert wurde. Fäden dünn wie Haare, ein außergewöhnlich kostbarer Stoff und unglaublich viele kleine und kleinste Details machten dieses Projekt zu einer Mammutaufgabe. Nun wurde der Toravorhang erstmals präsentiert. Vor Ort waren der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Abraham Lehrer, der Chef des neuen Jüdischen Museums Miqua, Thomas Otten, und der stellvertretende Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, Michael Euler-Schmidt. Im Jahr 1926 konnte das Rheinische Museum, eine Vorgängerinstitution des Kölnischen Stadtmuseums, einen Tora-Vorhang aus der Deutzer Synagoge erwerben. Dieses kostbare Objekt aus dem 18. Jahrhundert hat die Textilrestauratorin Julia Nagel-Geue aufwendig restauriert. Möglich wurde dies durch die Spende der Miqua-Freunde/Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur in NRW, unterstützt von der Sparkasse Köln/Bonn. Angefertigt wurde der Tora-Vorhang für die Deutzer Synagoge im Jahr 1732 von Zwi Hirsch im Auftrag des Beschneiders Abraham, Sohn des Joseph Dülken Segal. Inmitten der Schriftreihen erkennt man oben die Krone der Tora, flankiert von zwei gekrönten Löwen. Darunter finden sich die Gesetzestafeln sowie ein Set aus Beschneidungsmesser und Puderfläschchen, eine Waschgarnitur sowie verschiedene Sterne. Das Beschneidungsset steht für den Beruf des Stifters, die Waschgarnitur ist ein Hinweis auf seine Abstammung vom Stamm Levi, die Löwen symbolisieren das Wappentier des Stammes Juda. In jeder Synagoge befindet sich die Tora, die fünf Bücher Mose, im Tora-Schrein. Vor diesem hängt der Tora-Vorhang, der in der Regel aus kostbaren Stoffen gearbeitet ist. Der wertvolle Tora-Vorhang wurde 1926 aus dem Handel erworben. Seit dem Erfolg der "Jahrtausendausstellung der Rheinlande" 1925, wo eine eigene Abteilung zur jüdischen Geschichte und Gegenwart am Rhein präsentiert wurde, wollte man in Köln eine Judaica-Sammlung aufbauen. Diese Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums zählt heute zu den bedeutendsten Deutschlands. Erstmals für alle Besucher des Museums im alten Zeughaus zu sehen sein wird der Tora-Vorhang ab Juli in der Sonderausstellung "Konrad der Große", die die Adenauer-Zeit präsentieren wird. Danach geht das kostbare Stück in die Dauerausstellung des Stadtmuseums über.

 Abraham Lehrer (l.), Michael Euler-Schmidt (2.v.l.) und Julia Nagel-Geue mit dem Tora-Vorhang.

Abraham Lehrer (l.), Michael Euler-Schmidt (2.v.l.) und Julia Nagel-Geue mit dem Tora-Vorhang.

Foto: Eppinger

Für die Restauratorin Julia Nagel-Geue war diese Aufgabe eine echte Herausforderung. Zwei Jahre hat es gedauert, bis der kostbare Tora-Vorhang restauriert wurde. Fäden dünn wie Haare, ein außergewöhnlich kostbarer Stoff und unglaublich viele kleine und kleinste Details machten dieses Projekt zu einer Mammutaufgabe. Nun wurde der Toravorhang erstmals präsentiert. Vor Ort waren der stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Abraham Lehrer, der Chef des neuen Jüdischen Museums Miqua, Thomas Otten, und der stellvertretende Direktor des Kölnischen Stadtmuseums, Michael Euler-Schmidt. Im Jahr 1926 konnte das Rheinische Museum, eine Vorgängerinstitution des Kölnischen Stadtmuseums, einen Tora-Vorhang aus der Deutzer Synagoge erwerben. Dieses kostbare Objekt aus dem 18. Jahrhundert hat die Textilrestauratorin Julia Nagel-Geue aufwendig restauriert. Möglich wurde dies durch die Spende der Miqua-Freunde/Gesellschaft zur Förderung eines Hauses und Museums der jüdischen Kultur in NRW, unterstützt von der Sparkasse Köln/Bonn. Angefertigt wurde der Tora-Vorhang für die Deutzer Synagoge im Jahr 1732 von Zwi Hirsch im Auftrag des Beschneiders Abraham, Sohn des Joseph Dülken Segal. Inmitten der Schriftreihen erkennt man oben die Krone der Tora, flankiert von zwei gekrönten Löwen. Darunter finden sich die Gesetzestafeln sowie ein Set aus Beschneidungsmesser und Puderfläschchen, eine Waschgarnitur sowie verschiedene Sterne. Das Beschneidungsset steht für den Beruf des Stifters, die Waschgarnitur ist ein Hinweis auf seine Abstammung vom Stamm Levi, die Löwen symbolisieren das Wappentier des Stammes Juda. In jeder Synagoge befindet sich die Tora, die fünf Bücher Mose, im Tora-Schrein. Vor diesem hängt der Tora-Vorhang, der in der Regel aus kostbaren Stoffen gearbeitet ist. Der wertvolle Tora-Vorhang wurde 1926 aus dem Handel erworben. Seit dem Erfolg der "Jahrtausendausstellung der Rheinlande" 1925, wo eine eigene Abteilung zur jüdischen Geschichte und Gegenwart am Rhein präsentiert wurde, wollte man in Köln eine Judaica-Sammlung aufbauen. Diese Sammlung des Kölnischen Stadtmuseums zählt heute zu den bedeutendsten Deutschlands. Erstmals für alle Besucher des Museums im alten Zeughaus zu sehen sein wird der Tora-Vorhang ab Juli in der Sonderausstellung "Konrad der Große", die die Adenauer-Zeit präsentieren wird. Danach geht das kostbare Stück in die Dauerausstellung des Stadtmuseums über.

Stephan Eppinger

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort