Zoo So trotzen Tiere der großen Hitze

Köln · Unter der aktuellen Sommerhitze leiden nicht nur die Menschen, auch für die Tiere im Kölner Zoo stellen 30 Grad und mehr eine Herausforderung dar. Da sind Schattenplätze und ein Bad im kühlen Nass sehr begehrt. Das gilt zum Beispiel für die Seelöwen, die sich am liebsten in ihrem acht Grad kühlen Wasserbecken aufhalten, dessen Inhalt regelmäßig ausgetauscht wird. Dazu gibt es an besonders heißen Tagen wie gestern auch ein Eistorte mit Fisch. Diese eiskalte Überraschung fliegt bei den beiden Fütterungsshows ins Wasser - und lange dauert es nicht, bis auch der letzte Fisch aus dem Eis geholt wurde. Ähnliche eisige Überraschungspakete gibt es beispielsweise auch für die Bären im Zoo. Wahre Hitzeprofis sind die Trampeltiere im Eingangsbereich des Zoos. Sie können eine Körpertemperatur von bis zu 41 Grad Celsius ertragen, ohne einen Hitzschlag zu erleiden. Zudem können die Wüstentiere bei extremen Temperaturen den Wasseranteil in Urin und Atemluft reduzieren und dadurch unnötige Ausscheidungen vermeiden. Die Trampeltiere im Kölner Zoo werfen außerdem wetterabhängig ihr Fell ab. Fällt das Fell beim Trampeltier, ist dies ein sicheres Zeichen für den nahenden Sommer in Köln. Außerdem haben die Tiere Schwielen an den Kniegelenken, so dass sie sich problemlos in den heißen Sand legen können.

 Die Trampeltiere haben Schwielen an den Gelenken, die beim Hinlegen vor dem heißen Sand schützen.

Die Trampeltiere haben Schwielen an den Gelenken, die beim Hinlegen vor dem heißen Sand schützen.

Foto: Eppinger

Auch die normalerweise vor den Küsten Chiles lebenden Humboldt-Pinguine können warmen Temperaturen eiskalt ein Schnippchen schlagen. Steigt das Thermometer, breiten sie verstärkt ihre Flügel aus. Diese sind an den Unterseiten weniger befiedert. Sie eigenen sich dadurch sehr gut zur Wärmeabgabe. Das Gleiche gilt für die rosa Wangen der Pinguine. Zudem genießen die Pinguine das kalte Wasser in ihrem Becken zur Erfrischung.

Eine sehr spezielle Methode gegen die Hitze haben die Marabus. Sie lassen ihren flüssigen Kot an den langen Beinen herunterlaufen und nutzen die dabei verdunstende Flüssigkeit.

Die Haut der Flusspferde ist sehr empfindlich, was die Sonne angeht. Praktischerweise können die Hippos aber mit ihren Drüsen am Körper ihre eigene Sonnenschutzcreme produzieren.

Stephan Eppinger

(RP)
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