Übergriffe in Köln "Nett-Werk Köln" wegen Hasskommentaren geschlossen

Köln · Der Gründer der Facebook-Gemeinschaft mit mehr als 142.000 Mitgliedern zieht die Reißleine. Wegen Hetzkommentaren und Aufrufen zur Gewalt sehe er sich außer Stande, die Seite derzeit zu verwalten, schreibt er in einer Nachricht.

Übergriffe in Köln: Was wir wissen – was wir nicht wissen
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Foto: dpa, obe kno

Die heftigen Diskussionen um die Übergriffe am Kölner Hauptbahnhof, sie haben auch im Internet einen neuen Höhepunkt erreicht. Die beliebte Facebook-Gemeinschaft "Nett-Werk Köln" mit mehr als 142.000 Mitgliedern ist vorübergehend geschlossen. "Es ist unmöglich hier noch differenziert,verantwortungsbewusst und vernünftig zu administrieren", schreibt der Gründer der Seite in einer ungewöhnlich ausführlichen und emotionalen Nachricht an die eigenen Nutzer.

Das Forum sei nahezu ein "Kriegsschauplatz verbaler Gewalt" und "gegenseitiger Schuldzuweisungen" , es gebe "Aufrufe zur Lynchjustiz, Beleidigungen, Pöbel, Hetze und Rassismus". Jeder Schnipsel zum Thema werde kritiklos übernommen. "Das ist wirklich nicht mehr Nettwerk, es ist Hass-Werk."

Das Ausmaß der Pöbeleien mache einen fassungslos. "Wollen wir, dass in Köln Flüchtlingsunterkünfte unter Beifall angezündet werden? Unschuldige Menschen, Kinder, dabei zu Tode kommen?", fragt der Gründer.

Bei den Nutzern kommt das in der Mehrheit anscheinend gut an. Viele bekunden ihren Respekt unter dem Posting. Den ganzen Eintrag gibt es hier zum Nachlesen.

(lukra)
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