Köln NRW-Polizisten mit zu dünnen Westen im Anti-Terroreinsatz
Köln · Eine Kölner Hundertschaft der Bereitschaftspolizei ist offenbar nur unzureichend geschützt zu dem Anti-Terroreinsatz beim abgesagten Fußballländerspiel in Hannover gefahren.
"Vor dem Hintergrund der Kürze der Zeit des Alarmierungsverfahrens erfolgte nur das Mitführen der unmittelbar verfügbaren Überziehschutzwesten", erklärte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) in einer Antwort auf eine kleine Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten Marc Lürbke, die unserer Redaktion vorab vorliegt. Jäger betonte aber, dass diese Ausrüstung angemessen gewesen sei und insgesamt auch kein "Ausrüstungsdefizit" bei der NRW-Polizei vorliege.
Der innenpolitische Sprecher der FDP ist anderer Meinung. Ihn mache die Antwort des Innenministers "nur noch sprachlos". Jäger verschließe die Augen vor der Realität, wenn er das Ausrüstungsdefizit der NRW-Polizei leugne, so Lürbke weiter. "Alle Polizeibeamten verdienen die bestmögliche Ausstattung bei der Bewältigung ihres schwierigen und fordernden Jobs", betonte der Innenpolitische Sprecher der FDP. "Das gilt insbesondere beim Eigenschutz, wie auch die jüngsten tragischen Vorfälle von gewalttätigen Übergriffen auf Polizeibeamte zeigen."
Am 17. November war das Länderspiel Deutschland-Niederlande wegen einer konkreten Terrorwarnung von den Sicherheitsbehörden kurzfristig abgesagt worden. Die Zuschauer mussten das Stadion vor dem Anpfiff wieder verlassen. Das Land NRW wurde durch das Land Niedersachsen gebeten, schnellstmöglich eine Hundertschaft nach Hannover zu entsenden.