Köln Kulturstiftung sucht Spender für den "Dicken Pitter"

Köln · Damit die historische Glocke wieder erklingt, muss die Aufhängung des Klöppels geändert werden. Doch das kostet rund 60.000 Euro.

 Die Petersglocke läutet seit 1924 im Dom. Seit einem Jahr steht die historische Glocke jedoch still.

Die Petersglocke läutet seit 1924 im Dom. Seit einem Jahr steht die historische Glocke jedoch still.

Foto: Stephan Eppinger

Die Petersglocke, von den Kölnern liebevoll "Dicker Pitter" genannt, läutet seit 1924 im Dom und erklingt zu allen hohen kirchlichen Feiertagen. Doch seit einem Jahr steht die größte und bekannteste Glocke im Domgeläut still. Im Rahmen einer umfassenden Untersuchung wurde ein sogenannter musikalischer Fingerabdruck erstellt, der den "Dicken Pitter" hinsichtlich Materialeigenschaften, Schwingverhalten und Klangqualität bewertet. Dabei wurde festgestellt, dass der aktuelle Anschlag des Klöppels langfristig zu Beschädigungen führen könnte. Zum nachhaltigen Schutz der Glocke und zur Klangverbesserung muss daher die Aufhängung des Klöppels dringend geändert werden. Im April 2017 wurde der rund 600 Kilogramm schwere Klöppel schließlich ausgebaut. Seitdem wurde der "Dicke Pitter" nicht mehr geläutet.

Das Läuten einer so großen Glocke wirft enorme technische Herausforderungen auf. Bei der neuen Aufhängung handelt es sich um ein speziell angefertigtes Einzelstück, das aufwendig aus einem tonnenschweren Stahlblock gefräst werden muss. Die Anfertigung einer solchen Stahlkonstruktion, die exakt auf die Bedürfnisse der Glocke abgestimmt ist und einen gleichmäßigen Anschlag des Klöppels ermöglicht, ist äußerst komplex und mit rund 60.000 Euro kostenintensiv.

Das Domgeläut gehört zum liturgischen und kulturellen Leben des Kölner Doms und besonders der "Dicke Pitter" ist seit jeher von großer Bedeutung. Ganz im Sinne des Stiftungsauftrags, die historischen und kulturellen Schätze des Doms zu bewahren, versucht die Kulturstiftung Kölner Dom gemeinsam mit Spendern, die neue Aufhängung der Petersglocke zu finanzieren. "Jede finanzielle Unterstützung ist willkommen und trägt dazu bei, die berühmte Glocke wieder erklingen zu lassen", heißt es von der Kulturstiftung Kölner Dom.

Daher sind alle Interessierten aufgerufen, dem "Dicken Pitter" zu helfen und Teil einer Gemeinschaft zu werden, die sich für die Restaurierung der historischen Glocke einsetzt und den Klang der Stadt wieder zum Leben erweckt. Fragen beantwortet die Kulturstiftung Kölner Dom. www.kulturstiftung-koelnerdom.de/Dicker-Pitter

(RP)
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