Posse am Kölner Dom Polizei erlaubt "Liebesgraffiti" — Stadt entfernt es

Köln · Studentinnen pinselten "Liebe" an Stufen des Kölner Doms. Die Polizei ließ die jungen Frauen gewähren – und lobte sogar die Botschaft. Die Abfall-Wirtschafts-Betriebe wurden dennoch aktiv.

 Die Studentinnen hatten sich die Stufen des Kölner Doms für ihre Streetart ausgewählt.

Die Studentinnen hatten sich die Stufen des Kölner Doms für ihre Streetart ausgewählt.

Foto: vvoe/shutterstock.com

Studentinnen pinselten "Liebe" an Stufen des Kölner Doms. Die Polizei ließ die jungen Frauen gewähren — und lobte sogar die Botschaft. Die Abfall-Wirtschafts-Betriebe wurden dennoch aktiv.

In riesigen Buchstaben stand der Schriftzug "Liebe" auf den Treppenstufen vor dem Kölner Dom. Nach Polizeiangaben hatten zwei Studentinnen das Motiv aufgesprüht. Polizisten hatten die jungen Frauen angesprochen, die beiden aber - auch aufgrund der positiven Botschaft des Graffitis - gewähren lassen. Die Studentinnen argumentierten, es handele sich um wasserlösliche Sprühkreide, die vom Regen wieder abgewaschen werden würde. Daher hätten die Polizisten, so eine Polizeisprecherin, die Aktion als vergleichbar mit den Straßenkunstwerken aus Kreide eingestuft, so eine Sprecherin der Stadt. Auf Twitter kursierte das Bild von dem Schriftzug. Der Schriftzug bedeckte die komplette Treppe.

Allerdings sprühten die Studentinnen die Farbe nicht auf die Stufen selbst, sondern an die Vorderkante der Stufen. Nach Auskunft einer Sprecherin der Stadt Köln haben Mitarbeiter der Abfall-Wirtschafts-Betriebe (AWB), die den Domplatz regelmäßig reinigen, das Graffiti schnell gemeldet und gereinigt. Das sei alleine schon aus Sicherheitsgründen notwendig gewesen. Die AWB-Mitarbeiter hätten die Farbe als silberfarbenen Sprühlack identifiziert. Dieser bilde bei Regen eine rutschige, nasse Schmierschicht. "Wir differenzieren die Inhalte von Farbsprühereien nicht", sagte die Sprecherin. Denn sonst gäbe es immer schnell Nachahmer. Die Kosten für die rund fünf- bis sechsstündige Reinigung lägen etwa im niedrigen vierstelligen Bereich.

Die jungen Frauen studieren in Köln, leben aber in anderen Städten, teilte eine Polizeisprecherin mit. Bei ihrer Kontrolle hätten die Polizisten die Personalien der beiden aufgenommen. Ob die Studentinnen für die Reinigungskosten aufkommen müssen, will die Stadt Köln nach Karneval im Absprache mit der Polizei klären.

(haka)
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