Köln Spezialeinheiten fassen Einbrecherbande

Köln · Bargeld, Schmuck und Elektrogeräte im Wert von knapp 100.000 Euro hat die Kölner Kriminalpolizei am Dienstagnachmittag bei der Festnahme eines Einbrechertrios in Köln-Vingst sichergestellt. Das Diebesgut stammt aus einer Serie mit bundesweit 84 Einbrüchen in Wohnungen und Häuser, darunter eine Tat in Leverkusen und acht im Rheinisch-Bergischen Kreis.

 Die Polizei hat jede Menge Schmuck und Bargeld sichergestellt.

Die Polizei hat jede Menge Schmuck und Bargeld sichergestellt.

Foto: Ina Bodenröder

In Leverkusen hatten die Täter rund 25.000 Euro Bargeld erbeutet. Das und alle weiteren Details gab die Polizei am Mittwochmittag in Köln bekannt. Die Diebstähle gehen auf das Konto eines 43-jährigen Mannes aus dem ehemaligen Jugoslawien sowie zwei 39 und 21 Jahre alten Serben. Während der Älteste als Kopf der Bande bereits früher polizeilich in Erscheinung getreten war, kam der Jüngste nach bisherigen Erkenntnissen offenbar als "Saisonarbeiter" für Einbrüche in der dunklen Jahreszeit nach Köln. "Diesen Tätern haben wir das Weihnachtsgeschäft auf jeden Fall kaputt gemacht", sagte Norbert Wagner, Leiter der Kölner Polizeidirektion Kriminalität, bei der Präsentation der Asservate am Mittwoch.

Hinweis kam aus der Bevölkerung

Seit Oktober hatte die Polizei ermittelt. Den Ausschlag hatte ein Hinweis aus der Bevölkerung gegeben. "Im Zusammenhang mit Einbrüchen in Bergisch Gladbach ist einem Bürger ein Ford aufgefallen. Er hat sich das Kennzeichen notiert und an uns weitergegeben", berichtete Gerd Schnell, Leiter des zuständigen Kriminalkommissariats.

Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Täter von Köln aus bundesweit äußerst aktiv waren, indem sie immer wieder über Terrassen und Fenster in freistehende Einfamilienhäuser und Wohnungen einstiegen. Zu ihrer Beute gehörten insgesamt rund ein Kilo Gold im Wert von fast 30.000 Euro, 44.000 Euro Bargeld und zweieinhalb Kilo Schmuck.

Weniger Einbrüche in Köln, mehr in Leverkusen

Zufrieden zeigte sich Polizeipräsident Wolfgang Albers über die Entwicklung der Fallzahlen von Wohnungseinbrüchen in der Domstadt. "Köln steht in diesem Jahr im Trend deutlich besser da als andere Großstädte. Wir verzeichnen derzeit spürbar weniger Einbrüche als im letzten Jahr." Allein im November habe es in Köln rund ein Drittel weniger Fälle gegeben als im selben Zeitraum des Vorjahres. "Vor allem ist der Anstieg in der dunklen Jahreszeit nicht so heftig ausgefallen wie früher", sagte Albers.

Diese Entwicklung, das sagte der Polizeipräsident allerdings auch, zeichne sich derzeit leider nicht für Leverkusen ab. Die Fallzahlen seien nicht zurückgegangen.

Für die Kölner Polizei zählt die Bekämpfung der Wohnungs- und Hauseinbrüche nach wie vor zu ihren Arbeitsschwerpunkten. "Wir ziehen alle Register", sagte Wagner. Noch im Dezember 2014 hatte er angesichts dramatisch gestiegener Einbruchszahlen in Köln und Umgebung die Bevölkerung um Mithilfe gebeten, weil die Polizei bei der Bekämpfung der Delikte an ihre Grenzen gekommen schien. Das Zusammenspiel zwischen Bürgern und laut Wagner "akribischer Polizeiarbeit" führte nun jedenfalls zum Fahndungserfolg in Vingst.

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