Explosion in Köln Polizei findet Geräte zur Marihuana-Produktion in Tonstudio

Köln · Nach der Explosion eines Tonstudios in der Kölner Innenstadt schweben ein bekannter Rapper sowie ein weiterer Mann immer noch in Lebensgefahr. Laut Polizei gibt Hinweise, dass vor Ort größere Mengen Marihuana hergestellt wurden.

Das explodierte Tonstudio in Köln am Tag danach
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Das explodierte Tonstudio in Köln am Tag danach

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Foto: Arton Krasniqi

Wie die Kölner Polizei am Mittwoch auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte, wurden in dem Tonstudio in der Straße Burgmauer zwei Apparaturen zur professionellen Herstellung von Drogen gefunden. Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) hätten die Maschinen untersucht. Dabei handele es sich um Geräte, mit denen sich aus den Blättern einer Marihuana-Pflanze das Rauschmittel THC (Kurzform für Tetrahydrocannabinol) extrahieren und pressen lässt. "Die zwei Propangasflaschen, die die Explosion verursacht haben, wurden vermutlich zum Betreiben der Maschinen genutzt", sagte eine Polizeisprecherin.

In der Wohnung seien ebenfalls Verpackungsmaterialien für Drogen gefunden worden. "Das alles deutet darauf hin, dass es sch bei der Drogenproduktion schon um einen gewerbsmäßigen Betrieb handelt", so die Sprecherin. Ob noch andere Drogen mit den Gerätschaften hergestellt wurden, werde derzeit geprüft.

Köln: Zwei Schwerverletzte bei Explosion in Innenstadt
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Zwei Schwerverletzte bei Explosion in Kölner Innenstadt

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Foto: Markus Gerres

Das Tonstudio wurde von dem Musiker aber auch als solches genutzt. Wie RP Online aus Ermittlerkreisen erfahren hat, handelt es sich bei dem Mieter des Tonstudios um Niko B., besser bekannt als Rapper Dr. Knarf. Vor wenigen Jahren hat er bei der Vox-Sendung "Cover my Song" mitgemacht und wurde so einem größeren Publikum bekannt.

Nach der Explosion am Montagabend konnten sich die zwei Verletzten noch selbst aus dem Haus retten. Dann wurden sie mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer bestätigte, liegen der 32-Jährige und der 35-Jährige beide im Koma. Es besteht weiterhin akute Lebensgefahr.

(siev)
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