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Diskussion um Discos und Flüchtlinge Kölner Polizei arbeitet eng mit Türstehern zusammen

Düsseldorf/Köln · Während in Freiburg einige Clubs ihre Türen für Ausländer schließen, lassen die Düsseldorfer Altstadtwirte Flüchtlinge in ihre Clubs und Kneipen. In Köln arbeitet die Polizei sogar bewusst mit den Türstehern zusammen.

 In Düsseldorf dürfen Flüchtlinge mitfeiern.

In Düsseldorf dürfen Flüchtlinge mitfeiern.

Foto: rpo/Mark Keppler

"Das ist albern, was in Freiburg gemacht wird", sagte Isa Fiedler, Sprecherin der Düsseldorfer Altstadtwirte, unserer Redaktion. "Wir beurteilen nicht nach Nationalität und schauen nicht auf die Pässe. Weil jemand aus einem anderen Land kommt, wird er bei uns bestimmt nicht rausgeworfen", betonte die Wirtin.

Die Türsteher hätten durchschnittlich 15 Sekunden Zeit, um zu entscheiden, ob jemand in den Club gelassen werde oder nicht, erklärte die Sprecherin. "Ausschlusskriterien sind unter anderem eine aggressive Grundstimmung und extreme Trunkenheit", sagte sie. Eine generelle Einlassregelung für alle Betriebe gebe es aber nicht. "Die Gäste müssen halt in den jeweiligen Club passen", so Fiedler.

In Freiburg haben Ausländer derzeit Probleme, Diskotheken und Clubs zu besuchen. Die Betreiber begründen dies unter anderem mit sexuellen Belästigungen von Frauen, mit Diebstählen und Gewalt. "Das gibt es bei uns zwar auch gelegentlich, aber wir sperren deswegen doch keine Flüchtlinge aus", sagte ein Düsseldorfer Altstadtwirt, der anonym bleiben möchte. Tatsächlich kommt es besonders an den Wochenenden in einigen Unterhaltungsbetrieben in der Landeshauptstadt zu Diebstählen auf den Tanzflächen durch sogenannte Antänzer, die nach Angaben der Polizei meist aus Nordafrika stammen. Bei diesem Trick wird das Opfer angetanzt, berührt und bestohlen.

In Köln arbeitet die Polizei deshalb eng mit der Türsteherszene an den sogenannten Ringen zusammen. "Sie informieren uns sofort, wenn zum Beispiel nordafrikanische Taschendiebe und Antänzer in Gruppen unterwegs sind oder es Probleme in den Clubs gibt", sagte ein Kölner Ermittler. Die Türsteher würden sich auch untereinander warnen, wenn spezielle Gruppen unterwegs sind. Die Polizei betont aber, dass sie nur mit zertifizierten Türstehern zusammenarbeite.

Die Stadt Köln gilt als bundesweite Hochburg für nordafrikanische Antanz-Gruppen. "Das liegt vor allem an der großen Dichte an Diskotheken, Clubs und Kneipen", sagte Kölns Leitender Kriminaldirektor Norbert Wagner.

Discobetreiber dürfen bestimmte Bevölkerungsgruppen nicht pauschal an der Tür abweisen. Darauf hat der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe (BDT) hingewiesen.

Zwar dürfe Besuchern der Zutritt verwehrt werden, wenn es Gründe dafür gebe, sagte BDT-Geschäftsführer Stephan Büttner am Montag. Das gelte vor allem, wenn sie aggressiv oder beleidigend aufträten, Kontrollen verweigerten, betrunken seien oder unter Drogen stünden. Aber: "Pauschale Abweisung geht nicht."

mit dpa-Material

(csh)
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