Wort "Gutmensch" wieder positiv besetzen Kardinal Woelki wird zum Sprayer

Köln · Das Unwort des Jahres 2015, "Gutmensch", sollte nicht mehr als Schimpfwort gelten, sondern stattdessen positiv besetzt sein. Dafür setzt sich der Kölner Erzbischof Rainer Woelki ein - und wird deshalb zum Sprayer.

 Mit Sprühkreide hat Kardinal Woelki den Schriftzug "#gutmensch" auf seine Terrasse gesprüht.

Mit Sprühkreide hat Kardinal Woelki den Schriftzug "#gutmensch" auf seine Terrasse gesprüht.

Foto: dpa, obe gfh

"Wir haben uns gefragt: Kann es eigentlich sein, dass Gutmensch ein Schimpfwort ist?", sagte Woelki, Erzbischof von Köln. "Eigentlich will doch jeder Mensch gut sein. Wir brauchen gerade das Gute, um unsere Gesellschaft zusammenzuhalten." Wenn Menschen, die sich für andere Menschen einsetzten, als Gutmenschen beschimpft würden, dann sei das absurd.

Deshalb wollen am kommenden Wochenende 40 Gruppen unter anderem aus dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend und Mitarbeiter der Caritas im Erzbistum Köln das Wort "Gutmensch" auf Plätze sprühen.
Die dafür benutzte Sprühkreide sei leicht wieder zu entfernen, betonte eine Sprecherin des Erzbistums.

Woelki ging selbst voran und sprayte das Wort auf die Terrasse des Erzbischöflichen Hauses. Das Erzbistum ruft auch dazu auf, unter dem Hashtag #gutmensch in den sozialen Netzwerken über das Thema zu diskutieren.

(hebu/lnw)
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