Demonstrationen angekündigt Polizei plant Großeinsatz zum AfD-Parteitag in Köln

Köln · Mehrere Gruppen haben angekündigt, gegen den AfD-Parteitag im Kölner Maritim Hotel am 22. April protestieren zu wollen. Gegen Mitarbeiter des Hotels sind Drohungen eingegangen. Die Polizei will einem Bericht zufolge mit Tausenden Beamten im Einsatz sein.

 Der Eingang des Maritim Hotels in Köln. Hier will die AfD ihren Bundesparteitag abhalten.

Der Eingang des Maritim Hotels in Köln. Hier will die AfD ihren Bundesparteitag abhalten.

Foto: dpa, obe nic

Die Proteste gegen den geplanten AfD-Bundesparteitag im Kölner Maritim Hotel beschäftigen die Polizei - und das schon über zwei Monate im Voraus. Zum einen ermitteln die Beamten wegen Todesdrohungen gegen Maritim-Mitarbeiter. Zum anderen laufen die Planungen für den Einsatz während des Parteitages am 22. und 23. April.

Insgesamt wird die Polizei voraussichtlich mit mehr als 3000 Beamten pro Tag rund um die Veranstaltung im Einsatz sein, sagte Polizeipräsident Jürgen Mathies dem "Kölner Stadtanzeiger". Die Polizisten sollen in verschiedenen Schichten eingesetzt werden. Über die konkrete Zahl der Einsatzkräfte sei aber noch nicht abschließend entschieden worden.

Laut dem Bericht ist es wahrscheinlich, dass die Kölner Polizei Unterstützung aus anderen Bundesländern benötigen wird. An dem Wochenende des Parteitags finden in NRW drei Bundesligaspiele statt, für die Beamte gebraucht werden.

Die Polizei will eine Sperrzone rund um das Maritim Hotel einrichten, um direkte Auseinandersetzungen mit den Teilnehmern des Parteitags und den Demonstranten zu verhindern. Trotzdem sollen die Protestler in Sichtweite des Hotels stehen dürfen. Problematisch steht Mathies einem geplanten Demonstrationszug der AfD-Gegner durch die Stadt entgegen. "Die Vorstellung, dass da ein Aufzug mit mehreren zehntausend Menschen durch die Innenstadt ziehen wird, halte ich für sehr schwierig", sagte er dem Kölner Stadtanzeiger. Dem Polizeipräsidenten wäre es lieber, die Demonstranten würden sich auf örtlich festgelegte Kundgebungen beschränken.

Mathies wünscht sich von allen Beteiligten Besonnenheit und hofft, "dass alle, die friedlich demonstrieren wollen, sich deutlich distanzieren von Gewalt und gewaltbereiten Gruppen".

Die AfD hat für ihren Bundesparteitag das Maritim Hotel in Köln ausgewählt. Dagegen regte sich zunächst Widerstand bei Kölner Karnevalisten. AfD-Politikerin Beatrix von Storch beschimpfte die demonstrierenden Jecken als "erbärmliche Gutmenschenfanatiker". Daraufhin schlossen sich Gruppen wie "Köln gegen Rechts" und "Kein Veedel für Rassismus" dem Protest an.

(lsa)
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