Köln Kirchenaustritte nehmen bei den Katholiken weiter zu

Köln · Gemeinsam mit den anderen Bistümern in Deutschland hat das Erzbistum Köln die Zahlen des kirchlichen Lebens im vergangenen Jahr veröffentlicht. Demnach lebten zum Stichtag 31. Dezember 2014 insgesamt 2.034.684 Katholiken in den 529 Pfarreien (2013: 530) des Erzbistums Köln und damit rund 21.500 weniger als im Jahr zuvor.

Ursache für den Mitgliederrückgang seien Todesfälle und zunehmend Kirchenaustritte, meldet das Bistum. Gegenüber dem Vorjahr seien die Austritte um gut 2.500 auf 19.557 gestiegen. Die Eintritte und Wiederaufnahmen mit 273 (278) beziehungsweise 749 (793) seien auf annähernd gleichem Niveau wie im Vorjahr geblieben.

"Wenn eine Institution fast 20.000 Mitglieder innerhalb eines Jahres verliert, muss sie handeln", sagt Generalvikar Dominik Meiering: "Wir müssen Wege finden, auf diese Menschen zuzugehen", sagt er und verdeutlicht: "Zumindest müssen wir versuchen, die Gründe zu erfahren und zu verstehen. Das kann aber nur ein Teil der Reaktion sein, denn der Kirchenaustritt ist nur der letzte Schritt auf einem langen Weg, auf dem einem Menschen die Kirche immer fremder wird." Wer in der Kirche keine Heimat mehr habe, dem falle es leichter, bei einem akuten Anlass förmlich den Austritt zu erklären, meint der Generalvikar.

Er denke, dass die katholische Kirche eine Chance habe, wenn sie an Lebenswendepunkten wie bei Trauerfällen, für die Menschen da sei. "Und wenn wir Nächstenliebe glaubwürdig leben. Wir wollen auf die Menschen zugehen und ihr Vertrauen wieder gewinnen", kündigt Meiering an. Mit der Aktion Neue Nachbarn, der Initiative für Flüchtlinge, gelinge dies vielerorts, meint der Generalvikar.

Die übrigen Kennzahlen des kirchlichen Lebens lägen im Erzbistum Köln geringfügig unter denen des Vorjahres. 2014 gab es 14.024 Taufen (2013: 14.082), darin enthalten sind 282 Erwachsenentaufen. 15.874 (16.023) Kinder gingen zur Erstkommunion.

(gt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort