Köln "Hilfe!": Ameisendemo für Regenwälder

Köln · Mit dem vielleicht kleinsten und krabbeligsten Protestzug seit langem hat die Umweltstiftung WWF Schutz für den Regenwald in Brasilien eingefordert. Den Job der Demonstranten übernahm ein Volk Blattschneideameisen aus dem Kölner Zoo, der an der Aktion beteiligt war.

 Blattschneiderameisen laufen mit einem Blatt, in das das Wort "Hilfe!" geschnitzt wurde, im Zoo in Köln durch eine Röhre. Der WWF demonstrierte so vor dem deutsch-brasilianischen Regierungstreffen für den Erhalt des Regenwalds.

Blattschneiderameisen laufen mit einem Blatt, in das das Wort "Hilfe!" geschnitzt wurde, im Zoo in Köln durch eine Röhre. Der WWF demonstrierte so vor dem deutsch-brasilianischen Regierungstreffen für den Erhalt des Regenwalds.

Foto: dpa, ober htf

Am Dienstag schleppten die Krabbler Blätter, auf denen Botschaften wie "Steh auf!" oder "Merkel, hilf!" zu lesen waren. "Das Ziel dieser Aktion ist, auf die drohende Gefahr am Amazonas aufmerksam zu machen", sagte Philipp Göltenboth, WWF-Experte für Südamerika. Die Sprüche waren mit Lasern auf die Blätter geschrieben worden und mit bloßem Auge zu erkennen.

Hintergrund der Ameisendemo sind die deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen an diesem Donnerstag in Brasilia. Die Umweltstiftung fürchtet, in dem südamerikanischen Land könnten Schutzgebiete aus wirtschaftlichen Gründen verkleinert oder ganz abgeschafft werden - etwa um dort Staudämme, Bergbau oder große Sojafelder zu ermöglichen.

 "Steh auf" steht auf diesem Blatt"

"Steh auf" steht auf diesem Blatt"

Foto: dpa, ober htf

"Das würde natürlich einen riesigen Kahlschlag, ein riesiges Abholzen dieser Primärregenwälder hervorrufen", sagte WWF-Fachbereichsleiter Göltenboth. Dass für die Protestaktion ein Ameisenvolk Blätter umherschleppen musste, sei kein Problem. "Die freuen sich darüber, wenn man ihnen noch etwas mehr gibt, was sie tragen können."

(dpa)
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