Kölner Oberbürgermeisterin übt Kritik Reker nennt Abi-Randale "Wohlstandsverwahrlosung"

Köln · Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat die eskalierten Abi-Streiche in der Stadt als unreif kritisiert. "Was da geschieht, ist einfach unfassbar", sagte die parteilose Politikerin in einem Interview.

 "Ich kann mir diese Randale nur so erklären, dass die betreffenden Schüler zu Hause nicht oder nicht immer die nötige Zuwendung erfahren", sagte Reker.

"Ich kann mir diese Randale nur so erklären, dass die betreffenden Schüler zu Hause nicht oder nicht immer die nötige Zuwendung erfahren", sagte Reker.

Foto: dpa, fg vfd

"Früher sprach man von einem "Reifezeugnis", hier aber ist die Unreife offenkundig. Es handelt sich hier um Wohlstandsverwahrlosung", sagte Reker dem "Express".

In der Nacht zum Dienstag war in Köln ein Abi-Streich derart ausgeartet, dass zwei 18-Jährige schwere Kopfverletzungen erlitten. Eine Fortsetzung fand der Streit unter den Schülern rivalisierender Gymnasien vorerst nicht. Eltern machten aber der Polizei Vorwürfe.

Reker sieht die Verantwortung für die Vorfälle dem Bericht zufolge aber auch bei den Eltern: "Ich kann mir diese Randale nur so erklären, dass die betreffenden Schüler zu Hause nicht oder nicht immer die nötige Zuwendung erfahren." Zuwendung sei auch das Aufstellen von Regeln. Als Konsequenz für die Ausschreitungen empfahl die Oberbürgermeisterin ein soziales Jahr. "Diese randalierenden Schüler" sollten das wahre Leben kennenlernen, sagte sie.

(gol/lnw)
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