Köln Tierschützer protestieren gegen Ferkelkastration ohne Betäubung

Köln · Mit einer bundesweiten "Ferkelprotestwoche" wollen Tierschützer gegen das Kastrieren männlicher Ferkel ohne Betäubung protestieren. Zum Auftakt verteilten als Schweinchen verkleidete Aktivisten am Montag Ferkel-Masken und Postkarten an Passanten in Köln.

 Aktivisten verteilten am Montag in Köln Ferkel-Masken und Postkarten, um gegen die Kastration ohne Betäubung zu protestieren.

Aktivisten verteilten am Montag in Köln Ferkel-Masken und Postkarten, um gegen die Kastration ohne Betäubung zu protestieren.

Foto: dpa, obe hak

Obwohl es inzwischen verschiedene Möglichkeiten zur Betäubung gebe, würden jährlich 20 Millionen Ferkel in Deutschland aus Kostengründen ohne Narkose kastriert, sagte eine Sprecherin des Deutschen Tierschutzbundes. Eine entsprechende Gesetzesänderung solle erst Ende 2018 und damit viel zu spät in Kraft treten.

Ein Sprecher der Landwirtschaftskammer NRW betonte, den Tieren würden bei der Kastration Schmerzmittel verabreicht. Dies entspreche zwar keiner Vollnarkose, sei aber ein Kompromiss. Eines der Probleme sei, dass bisher nur Tierärzte eine Betäubung durchführen dürften. Dies sei bei großen Schweinebeständen kaum praktikabel.

Nach Angaben des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands würden die Bauern gerne auf die Kastration der Ferkel verzichten. Jedoch gebe es bislang noch keine Alternative, um dem sogenannten Ebergeruch vorzubeugen, bei dem das Fleisch unangenehm riecht. Deswegen sei auch die Ebermast schwierig.

(lnw)
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