Köln "Fastelovakis" ist frech und kölsch

Köln · In diesem Jahr führt erstmals nicht der "Schäl" als Präsident durch die Puppensitzung im Hänneschen-Theater. In der Inszenierung von Intendantin Frauke Kemmerling bekommt Literat "Speimanes" einen neuen Fastelovends-Kumpel.

In dieser Session steht in Köln wirklich "alles op däm Kopp". Sogar im Hänneschen. Speimanes, Literat der Puppensitzung, muss diesmal ohne seinen Fastelovends-Kumpel Schäl auskommen. Der Abonnements-Präsident feiert statt in Knollendorf in einer Zelle im Klingelpütz. Der Halunke sitzt wegen illegalen Waffenhandels im Knast. Er hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen die Holzgewehre der Roten Funken als echte Waffen untergejubelt.

Damit die Sitzung nicht ausfallen muss, hat er seinen Knastbruder und Schwager Jean-Baptist "Schäng" Heukeshoven als Ersatz geschickt. Bei "Fastelovakis" werden die politischen Themen rund um Griechenland, Europa und Knollendorf frech und kölsch gemischt. In der Inszenierung von Intendantin Frauke Kemmerling ragen die Gesangsnummern und die musikalisch untermalten Sketche heraus. Dem musikalischen Leiter Jura Wajda gelingt es ganz wunderbar, den Bogen von kölschen Krätzchen und Nostalgie-Medleys über Pop-Klassiker, Rock, Soul und Jazz zu schlagen.

Charly Kemmerling als Speimanes, Udo Müller als Präsident Schäng, Steffi Brands und Renate Vesen als freche Pänz Röschen und Köbeschen sowie Silke Essert in ihrer Rolle als Mitglied der Damengesellschaft "Columbina Colonia" begeisterten bei der Premiere das Publikum besonders.

Sonderapplaus gab es für die Bühnenbilder von Ralf Bungarten und Markus Henn. So zum Beispiel für die Kombination von Historischem Rathaus und der Akropolis. Ein Höhepunkt ist der Auftritt der "kölschen Royals" - Marie-Luise Nikuta und Ludwig Sebus -, die Renate Vesen und Jacky von Guretzky-Cornitz großartig in Szene setzen.

(RP)
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