Köln Erzbistum erwirtschaftet 52 Millionen Euro Überschuss

Köln · Mit dem Finanzbericht für das Jahr 2015 hat das Erzbistum Köln - mit 2,1 Millionen Katholiken das größte Bistum Deutschlands - zum dritten Mal in Folge einen Jahresabschluss mit Bilanz und Ergebnisrechnung von Erzbistum und Erzbischöflichem Stuhl vorgelegt. "2015 war ein gutes Jahr für das Erzbistum Köln", fasste Finanzdirektor Hermann Josef Schon bei der gestrigen Vorstellung im Kölner Generalvikariat zusammen.

Köln: Erzbistum erwirtschaftet 52 Millionen Euro Überschuss
Foto: dpa, ve fdt

Der Überschuss beträgt demnach rund 52 Millionen Euro. Gestützt wird die positive Entwicklung von gestiegenen Erträgen (plus 7,9 Prozent auf 832,6 Millionen Euro), stabiler Konjunktur und guter Beschäftigungslage. Rund Dreiviertel aller Einnahmen kommen aus Kirchensteuern (plus 38,7 auf 627,6 Millionen Euro). Schon: "Das verdeutlicht, dass wir davon abhängig sind." Bei den Aufwendungen, die aus Kirchensteuern finanziert werden, dominieren Zuweisungen an Kirchengemeinden. Der zweitgrößte Anteil (11,4 Prozent) entfällt auf Bildung, 9,4 Prozent fließen in die Caritas, 8,4 Prozent dienen der Finanzierung der Kindertagesstätten. Das gute Ergebnis sei zudem auf rückläufige Aufwendungen für Baumaßnahmen zurückzuführen, sagte Schon, nachdem Investitionen in den Ausbau der Kitas für die Betreuung von unter Zweijährigen Mädchen und Jungen weitgehend abgeschlossen seien.

Dem gegenüber stehe eine deutliche Erhöhung an Personalaufwendungen. Neben Tarifsteigerungen wirke sich der höhere Rückstellungsbedarf für die Altersversorgung aus. "Das ist ein Riesenproblem", sagte Schon. Rückstellungen für Pensionsansprüche von Beamten und Priestern stiegen um 61 Millionen, insgesamt sei eine Milliarde Euro bereitgestellt. Zum Bilanzstichtag gab es 1639 Leistungsempfänger sowie 2153 Pensionsberechtigte. Die Zahl aller Beschäftigten des Erzbistums blieb konstant bei rund 4330 Mitarbeitern. Für die Zukunft erwarte man von einzelnen Kirchengemeinden, dass auch sie ihre Finanzen transparenter darstellten.

Vom erzielten Jahresüberschuss fließen laut Generalvikar Dr. Dominik Meiering 28 Millionen in ein neues Bildungs- und Sozialprogramm. Man denke an die Gründung einer neuen Schule als Teil eines "Bildungscampus für alle". Bildung dürfe "nicht zu einer Frage von arm oder reich werden", sagte Meiering. "Wir stellen uns ein integratives System vor, in dem schulische Aufgaben mit Förderschwerpunkten für Benachteiligte, Familienberatung und Betreuungsangebote verbunden werden."

(gkf)
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