Ein Debütalbum nach 15 Jahren

Köln · Die Stimmungs- und Brass-Band Querbeat veröffentlicht "Fettes Q" und bereitet sich auf die Karnevalssession mit vielen Live-Auftritten vor. 15 Mitglieder aus verschiedenen Städten gehören zu der Formation - die Zentrale liegt in der Südstadt.

 Live-Auftritte sind für die Mitglieder von Querbeat die beste Vorbereitung auf eine lange Session. Nur eine Woche vor Beginn des Sitzungskarnevals im Januar gönnen sich die Musiker eine Woche Pause.

Live-Auftritte sind für die Mitglieder von Querbeat die beste Vorbereitung auf eine lange Session. Nur eine Woche vor Beginn des Sitzungskarnevals im Januar gönnen sich die Musiker eine Woche Pause.

Foto: Rhingtön/Künster

15 Jahre Bandgeschichte, jetzt erst das Debüt - warum haben Sie mit dem Erstling solange gewartet?

Andy Berger: Wir haben uns 2001 gegründet und sind dann 2007 in den Kölner Karneval eingestiegen. Zunächst haben wir nur Singles veröffentlicht. Wir haben unsere Zeit gebraucht, um wirklich zu wissen, was für eine Musik wir machen möchten. Und die hat sich im Laufe der Jahre auch immer wieder verändert und wurde erfolgreicher. Jetzt im 15. Jahr haben wir uns endlich getraut und unser erstes Album veröffentlicht.

Wie ist Querbeat überhaupt entstanden?

Berger: Aus einer Big Band, die keine Lust mehr hatte, nur Big-Band-Musik zu spielen. Wir haben dann Karnevals- und Latinmusik gespielt und zunächst gab nur Instrumentalstücke. "Colonia Tropical" war unser erster Song und der kam so gut an, dass wir weitergemacht haben. Und so ist jedes Jahr zum Sessionsauftakt im November ein neuer Song entstanden.

Querbeat besteht aus 15 Musikern, wie bekommt man so eine große Truppe unter einen Hut?

Berger: Das funktioniert dadurch, dass jeder bei uns wirklich Lust auf das Projekt hat und das es auch privat Freundschaften gibt. Natürlich dauern Entscheidungen bei 15 Leuten etwas länger, da jede Stimme in der Diskussion gehört wird. Wir treffen uns immer am Dienstag und besprechen dann gemeinsam die kommende Woche.

Wie läuft das bei den Songs?

Berger: Wir haben da viele Kreative und es gibt einen regen Austausch im Vorfeld der Songs. Man hört sich die Ideen an, und wenn es alle gut finden, arbeiten wir weiter daran. Und 15 Leute, die einen Song gut finden, sind doch ein guter Querschnitt der Gesellschaft. Die Texte macht in der Regel unser Sänger Jojo.

Wie schwer fiel die Auswahl für das erste Album?

Stephan Gerhartz: Wir haben vier bekannte Songs von uns auf das Album genommen, auch weil wir das Problem haben, dass viele Leute unsere Hits nicht wirklich mit uns als Band in Verbindung bringen, was wir ändern wollen. Wir wurden sogar mal gefragt, warum wir "Nie mehr Fastelovend" covern. Dazu kamen auch viele neue Songs.

Die zum Teil auch eher ruhige Stücke sind.

Gerhartz: Beim Release-Konzert im Gloria waren wir etwas aufgeregt, weil wir nicht wussten, wie diese Songs bei den Fans ankommen. Aber die Leute fanden auch die Stücke wirklich gut. Und wenn man eine Band mit 15 verschiedenen Leuten hat, bedeutet das auch Vielfalt und dazu gehören auch mal ruhigere Stücke oder die Balladen-Version von "Nie mehr Fastelovend" - unser erstes Liebeslied überhaupt.

Wie bereiten Sie sich auf die Karnevalsession vor?

Berger: Am besten, indem wir das ganze Jahr durchspielen. Es gibt nur direkt vor der Session eine Woche Pause. Das Programm selbst ist natürlich anders als bei den normalen zweistündigen Konzerten, weil man in den Sälen alles in 25 Minuten reinpacken muss.

Welche Rolle spielt Köln für Sie?

Berger: Die Südstadt ist unser kreativer Sammelpunkt mit eigenem Studio und den Proberäumen. Wir lieben das Flair hier im Veedel. Viele Bandmitglieder leben inzwischen auch in Köln.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort