Köln Drei kleine Erdmännchen erobern den Kölner Zoo

Köln · Seit zehn Tagen erkunden die Jungtiere das Außengehege. Ein wachsamer Babysitter ist bei den Ausflügen immer dabei.

 Neugierig sind die kleinen Erdmännchen im Außengehege unterwegs - sehr zur Freude der Besucher.

Neugierig sind die kleinen Erdmännchen im Außengehege unterwegs - sehr zur Freude der Besucher.

Foto: Scheurer

Köln Wuselige Neubewohner im Zoo: Erdmännchen-Weibchen Marie hat im September drei Jungtiere geboren. Zur Welt brachte sie diese in einer selbstgegrabenen Höhle. Schon bald darauf verließ sie den Bau, um auf Nahrungssuche zu gehen. Eine gute Ernährung ist wichtig für sie, da sie die Jungtiere säugt.

Auch die männlichen Erdmännchen übernehmen Babysitter-Aufgaben. Ist die Mutter unterwegs, bleibt immer ein erwachsenes Erdmännchen bei den Kleinen. Die so genannten Babysitter übernehmen auch das Wärmen und Hüten. In die Babysitter-Rolle schlüpfen weibliche wie männliche Erdmännchen.

Seit zehn Tagen gehen die Jungtiere auf die Außenanlage. Die Babysitter sind immer dabei. Bei nasskaltem Wetter kuscheln sich die Jungtiere unter den Wärmelampen zusammen. Schirme bieten Schutz vor Regen. Zwar können die Erdmännchen jederzeit ein beheiztes Innengehege aufsuchen. Dennoch bevorzugen sie den Aufenthalt unter freiem Himmel. Dieser wird von immer mindestens einem Wächter, der auf erhöhtem Posten sitzt, nach Feinden aus der Luft abgesucht.

Bei bestimmten Warnrufen ziehen sich die Tiere in Fluchtburgen zurück. Diese haben sie ebenso wie die Schlaf- und Wurfhöhlen selbst gegraben. Anhand der Warnlaute des Wächters können die Erdmännchen erkennen, ob es sich um einen Feind aus der Luft handelt - sie also ganz schnell fliehen müssen - oder ob ein Bodenfeind naht, den man gegebenenfalls durch Zusammenrotten vertreiben kann.

Erdmännchen leben in den trockenen Steppen und Halbwüsten des südlichen Afrikas. In Menschenobhut brauchen die Tiere einen Untergrund, der das Anlegen von Höhlen erlaubt. Zudem ist es wichtig, dass sie sich einen erhöhten Ausguck bauen können. Das Futter ist vielfältig und muss den Nährstoffansprüchen und Nahrungsaufnahmeverhalten der Erdmännchen entsprechen.

Grillen stehen ebenso auf dem Speiseplan wie gelegentlich Garnelen. An anderen Tagen gibt es Stücke von Muskel- und Herzfleisch, aber auch Hackfleisch, Mäuse oder Obst. Vielfach wird das Futter in Säcken mit Heu oder Rindenmulch angeboten. Das stimuliert das Such- und Scharrverhalten.

(RP)
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