Köln Dom wird am Roncalliplatz aus 390 Bierkästen nachgebaut

Köln · Architekturstudenten der TH in Deutz setzen das ungewöhnliche Projekt zum Jubiläum des Zentral-Dombau-Vereins um.

 4.80 Meter ist der Bierkasten-Dom hoch, der auf dem Roncalliplatz in knapp drei Stunden gebaut wurde.

4.80 Meter ist der Bierkasten-Dom hoch, der auf dem Roncalliplatz in knapp drei Stunden gebaut wurde.

Foto: Eppinger

Der Kölner Dom wurde schon einmal aus Streichhölzern in einem vier Meter hohen Modell neugebaut, den Dreikönigenschrein gab es bereits aus purer Schokolade - aus Bierkästen wurde das Gotteshaus aber noch nie errichtet. Das haben nun 20 Architekturstudenten der Technischen Hochschule in Deutz übernommen. Knapp drei Stunden brauchten sie am Sonntag, um aus 390 Bierkästen ihre Kathedrale auf dem Roncalliplatz zu errichten. Die Planungen dazu dauerten etwa eine Woche.

Beim großen Dom hat das deutlich mehr Zeit in Anspruch genommen. Rund 600 Jahre mussten die Kölner warten, bis dieser fertiggestellt war. Etwa eine Milliarde Euro hat der Bau damals gekostet, den die Preußen 1880 vollendeten. Im Zuge der zweiten Bauperiode entstand der Zentral-Dombau-Verein, der heute ein Großteil der Mittel beisteuert, um den Dom zu erhalten. Seit 175 Jahren gibt es den Verein, der inzwischen mehr als 16 000 Mitglieder zählt. Jährlich zahlt er vier Millionen Euro für die Arbeiten am Dom, den Rest übernehmen das Land, die Stadt und das Erzbistum.

Zum großen Jubiläum entstand die Idee, den Dom aus 175 Bierkästen nachzubauen. "Das haben wir am Computer als Bauplan errechnet und waren der Meinung, dass das Bauwerk so zu klein ausfallen wird. Schließlich haben wir uns für die begehbare Variante mit knapp 400 Bierkisten entschieden", sagt Gabriel Palombo von der Fachschaft Architektur der TH.

Immer wieder wurde das Modell am Computer neu berechnet und so schließlich der Bauplan für das 4.80 Meter hohe, fünf Meter lange und 2,70 breite Modell berechnet. "Wir mussten aber auch ganz praktische Dinge testen. So ging es darum, wie wir die Bierkästen miteinander verbinden, um die Statik zu gewährleisten. Dafür haben wir mehrer Kästen zusammengebunden und mit Sitzproben die Stabilität getestet."

Geht es nach den Studenten, würde man gerne noch an der Größe des Bauwerks arbeiten. "Wir wollen jedes Jahr etwas größer bauen. Vielleich kommen wir dann vom jetzigen Maßstab 1:20 auf 1:2", sagt Palombo schmunzelnd. Mit dem Präsidenten des Zentral-Dombau-Vereins, Michael Hoffmann, wurde dies direkt mit Handschlag vor Ort besiegelt.

(RP)
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