Bundeswehr-Einsatz Tankflugzeug aus Köln nach Syrien gestartet

Köln · Die Anschläge von Paris liegen erst wenige Wochen zurück. Jetzt startet die Bundeswehr in den Antiterroreinsatz. Eine Crew aus Köln ist mit einem Tankflugzeug dabei. Über die gefährlichsten Gebiete der Krisenregion wird die Besatzung wohl nicht fliegen müssen.

 Die Crew aus Köln gehört zu den ersten deutschen Soldaten, die in das neue Einsatzgebiet verlegt werden. Es ist ein heikler Einsatz.

Die Crew aus Köln gehört zu den ersten deutschen Soldaten, die in das neue Einsatzgebiet verlegt werden. Es ist ein heikler Einsatz.

Foto: dpa, obe htf

Als Soldat pflegt Major Martin J. eine betont nüchterne Sprache. Gefragt, wie es sich anfühle, an Weihnachten getrennt von seiner Familie und im Einsatz gegen die Terrororganisation Islamischer Staat zu sein, sagt er: "Es ist natürlich ein suboptimaler Zeitpunkt". Nicht schön, aber zu verkraften. Es ist sein Job. Er sagt aber auch: "Ich gehe da natürlich auch mit einer Ungewissheit hinein". Obwohl er aus der Vergangenheit grundsätzlich wisse, wie ein solcher Einsatz abläuft.

Martin J. ist Teil einer Gruppe von deutschen Soldaten, die am Donnerstagmorgen in Köln in einen zum Tankflugzeug umgerüsteten Airbus A310 der Luftwaffe steigt. Sie gehören zu den ersten deutschen Soldaten, die in das neue Einsatzgebiet verlegt werden. Es ist ein heikler Einsatz. Deshalb soll der Nachname des Majors aus Sicherheitsgründen nicht in den Medien auftauchen.

 Die Crew aus Köln soll dabei Flugzeuge in der Luft mit Sprit versorgen, damit diese länger im Flug bleiben können. Die Mannschaft geht davon aus, dass sie dafür nicht über die gefährlichsten Areale der Krisenregion fliegen muss.

Die Crew aus Köln soll dabei Flugzeuge in der Luft mit Sprit versorgen, damit diese länger im Flug bleiben können. Die Mannschaft geht davon aus, dass sie dafür nicht über die gefährlichsten Areale der Krisenregion fliegen muss.

Foto: dpa, obe htf

"Ich zitiere hier die Ministerin, die gesagt hat: Der Einsatz ist gefährlich", sagt Brigadegeneral Günter Katz, nachdem er die 16 Männer verabschiedet hat. Mitte November überzog eine Terrorserie Paris. Am vergangenen Freitag stimmte der Bundestag dafür, bis zu 1200 Soldaten in den Kampf gegen den IS zu schicken.

Die Crew aus Köln soll dabei Flugzeuge in der Luft mit Sprit versorgen, damit diese länger im Flug bleiben können. Die Mannschaft geht davon aus, dass sie dafür nicht über die gefährlichsten Areale der Krisenregion fliegen muss.

Das Betanken bei mehreren Hundert Stundenkilometern klingt für Laien sehr kompliziert. Ein 22 Meter langer Schlauch muss in rasendem Flug über den Tankstutzen kleinerer Jets gebracht werden - etwa bei den "Tornado"-Aufklärern, von denen die Luftwaffe an diesem Tag auch die ersten in Richtung Türkei losschickt. Aber das ist in gewisser Weise Routine, da zigfach geübt. Die Beteiligten wiederholen an diesem Tag fast mantraartig, dass sie sich "gut vorbereitet" fühlen.

Was weniger zur Routine werden kann, ist die emotionale Seite einer solchen Mission - zumindest für die Familien. "Man muss natürlich viele Fragen beantworten", sagt Major Martin J.. "Man versucht, die Freunde, die Bekannten, die Familie zu beruhigen", sagt er. Als über Köln die Sonne aufgegangen ist, steigt er in den Flieger.

(met/ lnw)
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