Kölsch Brauhaus Sion feiert Jubiläum

Köln · Brauhäuser haben in Köln eine lange Tradition und stehen bei Einheimischen genauso wie bei Touristen hoch im Kurs. Das gilt auch für das Brauhaus Sion mitten in der Altstadt an der Straße Unter Taschenmacher. Schon im Jahr 1318 wurde an dieser Stelle in der Kölner Altstadt Bier ausgeschenkt - damals unter dem Namen "Zum Roten Ochsen" und von einem Brauer namens Johann. Im Brauregister von 1838 taucht das Haus "Unter Taschenmacher" wieder auf. Auch damals war sein Besitzer ein Brauer - Christian Peter Herbertz. Danach folgten Adam und sein Sohn Joseph Jüsgen, Louis Kivernagel, Anton Vetten sowie Jean Jüsgen und Josef Schwarz. 1912 begann die Tradition der Familie Sion, die ihr Brauhaus inzwischen in vierter Generation betreibt. Jean Sion machte die Adresse zu einem der beliebtesten Treffpunkte in der Altstadt. 1936 übernahm sein Sohn Hans Sion die Brauerei und das Brauhaus, nachdem er sein Brau- und Jurastudium abgeschlossen hatte. 1942 wurde das Unternehmen während des Zweiten Weltkrieges beim ersten Bombenangriff auf Köln getroffen und komplett zerstört. Nachdem Krieg wagt die Familie ein Neuanfang und eröffnet das Brauhaus 1951 an alter Stelle unter dem heutigen Namen wieder neu. Hans Sion gilt als der "Vater des Kölsch", weil er sich intensiv für Kölsch als geschützte regionale Marke einsetzte. In diesem Jahr können René und Belén Sion das 700-jährige Bestehen feiern. 2012 hatten sie das Gebäude mit seinen acht Gasträumen im laufenden Betrieb mit seinen acht Räumen renoviert. René Sion, ehemalige Jungfrau im Dreigestirn, feiert in diesem Jahr auch ein persönliches Jubiläum - er wird 50. Im Brauhaus gibt es 2018 in jedem Quartal ein eigenes Jubiläumsgericht. Aktuell werden Kabeljau mit Senfsoße und ein Bierkutscher-Kotelett mit Butterkartoffeln serviert. Erstmals gibt es am Abend des Karnevalsdienstages im Brauhaus eine Nubbelverbrennung - zelebriert von Kabarettist Jürgen Becker. Damit wird in der Altstadt eine alte, etwas in Vergessenheit geratene Tradition wieder aufgenommen. Zu Grabe getragen wird der Nubbel, beladen mit den Sünden der Feiernden, mit einem Trauerzug um den Häuserblock.

 Betreiber René und Belén Sion mit Georg Schäfer (r.) vom Haus Kölscher Brautradition.

Betreiber René und Belén Sion mit Georg Schäfer (r.) vom Haus Kölscher Brautradition.

Foto: Stephan Eppinger

Brauhäuser haben in Köln eine lange Tradition und stehen bei Einheimischen genauso wie bei Touristen hoch im Kurs. Das gilt auch für das Brauhaus Sion mitten in der Altstadt an der Straße Unter Taschenmacher. Schon im Jahr 1318 wurde an dieser Stelle in der Kölner Altstadt Bier ausgeschenkt - damals unter dem Namen "Zum Roten Ochsen" und von einem Brauer namens Johann. Im Brauregister von 1838 taucht das Haus "Unter Taschenmacher" wieder auf. Auch damals war sein Besitzer ein Brauer - Christian Peter Herbertz. Danach folgten Adam und sein Sohn Joseph Jüsgen, Louis Kivernagel, Anton Vetten sowie Jean Jüsgen und Josef Schwarz. 1912 begann die Tradition der Familie Sion, die ihr Brauhaus inzwischen in vierter Generation betreibt. Jean Sion machte die Adresse zu einem der beliebtesten Treffpunkte in der Altstadt. 1936 übernahm sein Sohn Hans Sion die Brauerei und das Brauhaus, nachdem er sein Brau- und Jurastudium abgeschlossen hatte. 1942 wurde das Unternehmen während des Zweiten Weltkrieges beim ersten Bombenangriff auf Köln getroffen und komplett zerstört. Nachdem Krieg wagt die Familie ein Neuanfang und eröffnet das Brauhaus 1951 an alter Stelle unter dem heutigen Namen wieder neu. Hans Sion gilt als der "Vater des Kölsch", weil er sich intensiv für Kölsch als geschützte regionale Marke einsetzte. In diesem Jahr können René und Belén Sion das 700-jährige Bestehen feiern. 2012 hatten sie das Gebäude mit seinen acht Gasträumen im laufenden Betrieb mit seinen acht Räumen renoviert. René Sion, ehemalige Jungfrau im Dreigestirn, feiert in diesem Jahr auch ein persönliches Jubiläum - er wird 50. Im Brauhaus gibt es 2018 in jedem Quartal ein eigenes Jubiläumsgericht. Aktuell werden Kabeljau mit Senfsoße und ein Bierkutscher-Kotelett mit Butterkartoffeln serviert. Erstmals gibt es am Abend des Karnevalsdienstages im Brauhaus eine Nubbelverbrennung - zelebriert von Kabarettist Jürgen Becker. Damit wird in der Altstadt eine alte, etwas in Vergessenheit geratene Tradition wieder aufgenommen. Zu Grabe getragen wird der Nubbel, beladen mit den Sünden der Feiernden, mit einem Trauerzug um den Häuserblock.

Stephan Eppinger

(RP)
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