Badeunfälle in Köln, Aachen und Siegen Neun Menschen ertrinken beim Baden

Köln · Erneut sind in Nordrhein-Westfalen Menschen ertrunken: Im Naturfreibad von Siegen kam ein 17 Jahre alter Jugendlicher ums Leben, ein Sechsjähriger ertrank zudem am Samstag im Rhein beim Spielen. In der Nähe von Aachen sind am Samstag zwei Männer ertrunken.

Badeunfall im Leverkusener Silbersee
6 Bilder

Badeunfall im Leverkusener Silbersee

6 Bilder

Allein in den vergangenen Tagen starben somit mindestens neun Menschen bei einem Badeunfall.

Ein sechsjährige Junge war beim Spielen am Rheinufer in Köln von der Strömung erfasst worden. Die Polizei suchte nach dem Unglück am Nachmittag mit einem Hubschrauber und Booten nach ihm gesucht, der zunächst als vermisst gegolten hatte. Mit Hilfe eines Sonargeräts fanden ihn die Beamten schließlich unweit der Unglücksstelle. Der Junge wurde tot aus dem Wasser geborgen. Er hatte im Beisein seines Vaters nah am Ufer im Stadtteil Merkenich gespielt.

Emmerich-Vrasselt: 29-Jähriger stirbt bei Badeunfall
6 Bilder

29-Jähriger stirbt bei Badeunfall in Emmerich

6 Bilder

Eine 38-Jährige ist am Sonntag beim Schwimmen im Franz-Felix-See in Greven (Kreis Steinfurt)
untergegangen, teilte die Polizei mit. Obwohl die Feuerwehr, die DLRG und die Polizei sofort nach der Frau suchten und sogar einen Hubschrauber einsetzten, wurde sie leblos geborgen. In den vergangenen Tagen starben fast zehn Menschen bei Badeunfällen im Land.

Im Siegener Naturfreibad kam ein Jugendlicher aus dem rheinland-pfälzischen Kirchen ums Leben. Er war am Freitag mit einer 13-jährigen Bekannten zum Schwimmen in den Siegener Stadtteil Seelbach gekommen. Als das Mädchen den Jugendlichen auf dem Gelände aus den Augen verloren hatte, nahm sie zunächst an, ihr Begleiter sei bereits nach Hause gegangen. Sie vertraute sich später ihren Eltern an, die die Angehörigen des Jungen alarmierten. Am frühen Samstagmorgen fanden Rettungstaucher die Leiche des 17-Jährigen im trüben Wasser des Weihers.

In der Nähe von Aachen sind zwei Männer ertrunken. Wie die Polizei mitteilte, stürzte ein 23-Jähriger in Simmerath von einem Steg in den Eiserbachsee. Der Mann ging unter und tauchte nicht wieder auf. Er sei wohl Nichtschwimmer gewesen, hieß es. Erst drei Stunden später holten Taucher die Leiche aus dem Wasser.

In Eschweiler kam ein 50-Jähriger im Blausteinsee ums Leben. Der Mann wollte mit Freunden zu einer Boje schwimmen, machte dann aber auf halbem Weg kehrt und wollte zurück ans Ufer. Dort sei er aber nicht angekommen, hieß es weiter. In der Nacht fanden Taucher den toten Mann im See.

Am Samstagnachmittag ist ein Schwimmer im Rhein bei Kleve/Emmerich untergegangen und abgetrieben. Kräfte von Wasserschutz-Polizei, Feuerwehr und DLRG waren im Einsatz, brachen die Suche aber nach zwei Stunden ab. Zeugen hatten die Person untergehen sehen und die Polizei informiert. Mit mehreren Booten der Feuerwehr und der Polizei wurde vergeblich nach dem Mann gesucht. Zur Person des Schwimmers wurde noch nichts bekannt.

Auch in Wetter an der Ruhr wird ein Schwimmer vermisst. Nach Angaben der Feuerwehr war der etwa 20 Jahre alte Mann am Samstagabend beim Baden in der Ruhr durch die Strömung abgetrieben und unter Wasser gezogen worden. Durch die Angehörigen am Ufer wurden direkt die Rettungskräfte alarmiert. Im weiteren Einsatzverlauf wurden die DLRG Wetter und Witten mit Booten alarmiert, welche sofort auf der Ruhr ihre Arbeit aufnahmen. Der Vermisste konnte aber vorerst nicht gefunden werden. Gegen 1.30 Uhr entschieden sich alle beteiligten Organisationen dazu, die Suche abzubrechen und am nächsten Morgen fortzuführen.

Bereits am Donnerstag waren vier Menschen bei Badeunfällen gestorben. Die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) ruft dazu auf, nur in bewachten Gewässern zu baden. Ihren Angaben nach spielt bei Badeunfällen häufig Leichtsinn eine Rolle. Oft überschätzten Menschen ihr eigenes Können.

An Badeseen gebe es besondere Gefahren, da dort meist große Temperaturunterschiede herrschten und das Gewässer abrupt tiefer werden könne. Wenn der Grund bewachsen ist, könne man sich außerdem in den Pflanzen verfangen. Im vergangenen Jahr starben laut DLRG 392 Menschen beim Baden in Deutschland, die meisten in Flüssen und Seen.

(lnw)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort