Kleve Zwei Millionen für Kita mit Lichthof

Kleve · Im November beziehen drei Gruppen die inklusive Kindertagesstätte des SOS-Kinderdorfes auf der Kalkarer Straße. Die Kita, die Betreuung und ein offenes Zentrum werden verbunden. Die Stadt beteiligt sich mit 516 000 Euro.

 Architekt Florian Zitzke, Technischer Leiter des SOS-Kinderdorfes Heinz Driehsen, Architekt Heinz Wrede und Leiter des Kinderdorfes Falko van den Bruck (von links) im Rohbau der inklusiven Kita.

Architekt Florian Zitzke, Technischer Leiter des SOS-Kinderdorfes Heinz Driehsen, Architekt Heinz Wrede und Leiter des Kinderdorfes Falko van den Bruck (von links) im Rohbau der inklusiven Kita.

Foto: Gottfried Evers

Der Bedarf sei riesig geworden, sagt Falko van den Bruck, Leiter des SOS-Kinderdorfes. Obwohl der Neubau erst im November bezogen werden kann, sind bereits alle Plätze vergeben. Seit die Inklusion eine immer größere Rolle spielt, werden auch mehr Kindertagesstätte gebraucht, die Kinder mit und ohne Behinderung besuchen können. Die Besonderheiten der inklusiven Kindertagesstätte sind schon jetzt gut zu erkennen. Es wurde ein Innenhof konstruiert, der alle Flure der "InKita" mit natürlichem Tageslicht erhellt. Viel massives Holz wurde verwendet, der Blick fällt auf die Schwanenburg.

Im Bereich der ehemaligen Treibhäuser an der Kalkarer Straße 10 in Kleve wird der Kindergarten seit Januar dieses Jahres gebaut. Das umfangreiche Raumprogramm nach den Richtlinien des Landschaftsverbands Rheinland wurde in einem klar gegliederten rechteckigen Gebäude untergebracht. Es soll insgesamt drei Gruppen geben, in zwei davon werden jeweils 20 Kinder über drei Jahren untergebracht, die dritte Gruppe besteht aus zehn Kindern unter drei Jahren.

Auch wegen des großen Bedarfs an neuen Kitaplätzen für Kinder mit Behinderung, unterstützt die Stadt das Projekt. Sie beteiligt sich mit rund 516 000 Euro freiwillig an den Kosten des Gebäudes, für das insgesamt 2,05 Millionen Euro aufgebracht werden sollen. Der Landschaftsverband Rheinland gibt einen Zuschuss von 244 000 Euro. "Wir legen viel Wert auf eine hohe Qualität der zukünftigen inklusiven Kindertagesstätten", sagt Architekt Heinz Wrede. Qualität bedeute bei diesem Bau, dass überlegt und sensibel eine Einrichtung für Kleinkinder mit und ohne Behinderung geschaffen wird. Durch einen Lichthof im Inneren des Gebäudes werden dunkle Flure aufgehoben, so dass alle Räume und Flure mit Tageslicht erhellt werden. Ein weiterer Vorteil des Innenhofes sind die Sichtachsen zu den einzelnen Nutzungsbereichen, womit überschaubare Strukturen entstehen. Auch Glastüren sollen die Helligkeit des Kindergartens unterstützen. Wrede legt viel Wert darauf, dass das Gebäude freundlich wirkt und eine positive Atmosphäre durch viel Tageslicht erzeugt wird.

Das Farbkonzept der Innenräume ist sehr schlicht gehalten. "Ein Kindergarten lebt von der individuellen Gestaltung", erklärt Architekt van den Bruck. Den Kindern solle unbedingt die Möglichkeit gegeben werden, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und die Wände selbst nach eigenen Vorstellungen zu bemalen und zu gestalten.

Die Außenwandflächen bestehen aus rotem Zedernholz; sie sind silbergrau vorbehandelt. Die Dachflächen werden begrünt, was den ökologischen Anspruch unterstreicht. Auch die Fensterrahmen, die aus Lärchenholz erstellt werden, und die dunkelrot lackierten Fensterflügel entsprechen dem kindgerechten Aufbau der "InKita". Die Außenanlage der Kindertagesstätte bietet den Schützlingen verschiedene Möglichkeiten, körperlich aktiv zu werden. Geplant sind unter anderem Hügel und Rutschen, womit die gesunde Bewegung und Entdeckungsneugierde der Kinder gefördert werden soll.

"Der neue Kindergarten gibt dem Gelände des SOS-Kinderdorfes einen neuen Charakter", sagt van den Bruck. Das gesamte Erdgeschoss des Verwaltungsgebäudes des SOS-Kinderdorfes soll nach Fertigstellung des Neubaus als Familienzentrum genutzt werden können. Es werden Räume zur Verfügung gestellt, die Ehrenamtler und Eltern unter anderem für Gespräche oder Kinderbetreuung nutzen können. "Das Familienzentrum soll ein offenes Forum sein mit der Möglichkeit, Vieles selbst zu organisieren", sagt van den Bruck.

(RP)
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