Kleve Zum Auftakt Polit-Kabarett mit Rogler

Kleve · Klever Kleinkunstverein Cinque stellt das Programm für die Saison 2015/16 vor. Sieben mal Kabarett und Comedy im Gesellschaftshaus der LVR-Klinik, eine Sommernacht am Schützenhaus und die Fahrt zur Stunksitzung im Dezember.

 Richard Rogler

Richard Rogler

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Wenn man mehr als 30 Jahre auf der Kabarettbühne steht, ein gewisses Alter erreicht hat und noch zum legendären "Scheibenwischer-Team" gehörte - dann kommt irgendwann der Ehrenpreis. Richard Rogler ist in dem gewissen Alter angekommen. 2014 bekam der gebürtige Franke und Wahl-Kölner den Ehrenpreis des bayrischen Kabarettpreises. Zuhause ist Rogler auf der Bühne - am Freitag, 23. Oktober, 20 Uhr öffnet sich der Vorhang der Bühne im Gesellschaftshaus der LVR-Klinik für den Mann mit dem Ehrenpreis. "Das müssen Sie mal sagen, Herr Rogler . . .", heißt es dann zum Auftakt des neuen Cinque-Programms. Er habe für dieses Programm dem Volk aufs Maul geschaut - und es habe sich gelohnt, sagt der Kabarettist.

Während sich Rogler auf den Kabarettbühnen der Republik zuhause fühlt, sieht sich der Klever Kleinkunstverein Cinque im nahen Gesellschaftshaus der LVR-Klinik dagegen im Exil. "Das Haus bietet ein ansprechendes Ambiente und gute Bedingungen für Künstler und Zuschauer. Aber die Akustik ist unser Problem", schreibt das Team. Cinque-Vorsitzender Bruno Schmitz ist der festen Überzeugung, dass das Programm 2015/16 das Letzte sein wird, das in dem wunderschönen Jugendstil-Saal über die Bühne geht. Schmitz liebäugelt weiter mit der einstigen Aula des Sebus-Gymnasiums, die sich bereits für andere Kulturtreibende wie die Spielschar Materborn oder für die Ferienmusicals der Kreismusikschule bestens bewährt hat. Der Kulturmanager sucht für den Verein weiterhin das Gespräch mit der Stadt Kleve. Der Verein hatte weiland in Licht- und Ton-Anlage der Bühne an der Emmericher Straße investiert hat, die auch in der Aula nicht nur für Cinque gute Dienste leisten könnte. Unter der Voraussetzung, dass die Johanna-Sebus-Aula für Cinque-Kabarett infrage kommt, sagt Schmitz.

Der Kleinkunstverein lockt wieder mit bewährter Mischung aus Polit-Kabarett und Comedy. Auf Rogler folgt Tina-Teubner. Die gelernte Violinistin hat's am Freitag, 20. November, in ihrem Programm "Aus dem Tagebuch meines Mannes" auf die Herren der Schöpfung abgesehen. Ganz politisch unkorrekt, verspricht sie.

Am 23. Januar kommt ein alter Bekannter nach Kleve: Gernot Voltz, der auch "Hart an der Grenze" moderiert, bringt das Beste aus 20 "Dienstjahren": "Versteuerst Du noch oder lebst Du schon?", fragt er als Finanzbeamter Heuser frei nach einem freundlichen Möbelhaus. Onkel Fisch nimmt sich gewohnt grotesk und mit substanziellen Quatsch aufgeladen die Lobby-Republik vor - am Freitag, 12. Februar. Nessi Tausendschön macht auch nicht das erste Mal in Kleve Station und bringt ihr Musikkabarett mit. "Die wunderbare Welt der Amnesie" heißt es am Samstag, 5. März. Politisch (aber trotzdem nicht unmusikalisch) wird's wieder mit Frank Lüdecke am Freitag 15. April, der sich mit der Schwarmintelligenz auseinandersetzt. "Schnee von morgen", heißt das Programm des einstigen Leiters des Kabaretts "Distel" in Berlin. Jens Neutag wird - geht der Wunsch Cinques um eine neue Spielstätte wirklich in Erfüllung - das Klever Kabarett auf der Bedburg-Hauer Bühne am 4. Juni beschließen. Bei ihm geht's um SUV-fahrende Outlet-Shopper, junge Menschen mit absurden Kopfhörern und Alt-Sozialdemokraten mit Raucherhusten. Ein bisschen Slapstick wird auch dabei sein.

Bleiben noch die Fahrt zur Stunksitzung am Samstag, 19. Dezember (hier werden die Karten am 31. Oktober, 11.11 Uhr am Aussichtsturm verkauft), und die große Cinque-Sommernacht auf der Wiese am einstiger Klever Schützenhaus am 27. August, 18.30 Uhr.

Karten (Gesellschaftshaus, Buchenallee 1, Bedburg-Hau) im Bioladen, bei der Buchhandlung Hintzen und im Kulturbüro. Tel.: 0 28 21 2 41 61. Einlass 19, Beginn 20 Uhr

(RP)
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