Kranenburg-Zyfflich Woodstock lebt in Zyfflich weiter

Kranenburg-Zyfflich · 2000 Musikbegeisterte besuchten das Woodstock- und Bluesfestival an der deutsch-niederländischen Grenze. Die Organisation ruht allein auf den Schultern des Vereins "Blues in Zyfflich" - der für reichlich Flair und viel Freude sorgte.

 Die Zielgruppe des Zyfflicher Festivals bewegt sich zu der Musik von "Blues Diva Diedra & The Bluesbreakers".

Die Zielgruppe des Zyfflicher Festivals bewegt sich zu der Musik von "Blues Diva Diedra & The Bluesbreakers".

Foto: Gottfried Evers

Ob Jan und Marie sich am vergangenen Wochenende ein anderes Plätzchen gesucht haben? Ungewöhnlich laut dürfte es für das Zyfflicher Storchenpaar auf jeden Fall gewesen sein, da oben auf ihrem Horst in der Leuther Straße: Denn wo sie sonst ihre ungestörte Ruhe genießen können, wurde in unmittelbarer Nähe ein Festival gefeiert: Woodstock und Blues in Zyfflich hatten sich angesagt. Vorbei war's mit der Ruhe.

Gestartet wurde mit dem seit zwei Wochen ausverkauften Woodstockfestivals. Hier begaben sich die Musikliebhaber auf eine Zeitreise in das Jahr 1969. Es stimmte einfach alles: Die Gäste überwiegend im Flowerpower-Outfit, am Eingang empfangen gut gelaunten Organisationsfrauen, die ein Peace & Love-Gefühl verbreiteten, der stürmische Regen und nicht zuletzt das musikalische Potpourri an Bands. Ob Simon & Garfunkel oder The Doors, die Legende vom Woodstockfestival lebt in Zyfflich weiter.

Ein Stammplatz in Zyfflich hat mittlerweile die Woodstock Tribute Band, die authentisch die Covers aller Originale von 1969 herüberbringt und einem tatsächlich das Gefühl vermittelt: Ja, ich bin dabei gewesen. Ton Aalbers, der Vorsitzende des Vereins "Blues in Zyfflich", zeigte sich von dem Ablauf des Festivals begeistert und betonte das unterschiedliche Erscheinungsbild der beiden Abende. "Die Woodstockgäste gehen voll in der Musik auf und tanzen den ganzen Abend mit. Beim Blues ist es völlig anders. Da bewegt man sich ein bisschen von dem einen auf das andere Bein, mehr kann man hier nicht erwarten. Bluesleute kommen, um ein Bier zu trinken, zuzuhören und dabei still zu genießen." Das bestätigte sich beim Blick über die Zuschauer, die dicht gedrängt vor den zwei großen Bühnen standen.

Musikalisch gesehen ließ auch das Bluesfestival am Tag nach den Woodstock-Klängen keine Wünsche offen. Insgesamt sieben Bluesbands, darunter internationale Größen wie Bluesdiva DieDra oder Ryan Mc Garvey zogen das Publikum in ihren Bann. The Bluesbones verstanden es, dass man die Augen schloss und sich von ihren Geschichten abholen ließ.

Die Organisation des Festivals liegt allein auf den Schultern des Vereins "Blues in Zyfflich". Das ganze Jahr lang bereiten die deutschen und niederländischen Mitglieder aus dem Dorf das Festival vor. Vorsitzender Ton Aalbers erklärt: "Wenn wir mit dem Aufräumen beginnen, fangen wir an, für das nächste Jahr zu planen, wir fragen uns, was gut gelaufen ist und was verbesserungswürdig ist. Dann geht's aufs Neue los".

Die durchweg tolle Resonanz entlohne die Arbeit aber immer wieder, so Aalbers. An jedem Abend waren mehr als 50 Freiwillige im Einsatz.

Auch der Termin für das kommende Jahr steht bereits fest, und man sollte ihn sich jetzt bereits vormerken: Am 3. Und 4. Juni 2016 steigt das nächste Festival in Zyfflich. Wer dabei sein will, sollte sich rechtzeitig um Karten bemühen.

(RP)
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