Kleve-Materborn Wohnpark soll noch 2015 fertig werden

Kleve-Materborn · Verantwortliche und Unterstützer haben das Richtfest des Lebenshilfe-Baus an der Dorfstraße in Materborn gefeiert. Bis zum Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Wohnungen, Wohnheimplätze und Tagespflege entstehen.

 Gemeinsam unter dem Richtkranz: Zukünftige Bewohner, Verantwortliche und Unterstützer des Lebenshilfe-Baus an der Dorfstraße in Materborn haben Richtfest gefeiert. Bis Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Gemeinsam unter dem Richtkranz: Zukünftige Bewohner, Verantwortliche und Unterstützer des Lebenshilfe-Baus an der Dorfstraße in Materborn haben Richtfest gefeiert. Bis Dezember sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Foto: Gottfried Evers

Bei der Grundsteinlegung im Dezember war es noch bitterkalt, als Polier Arthur Altmann gestern beim Richtfest des neuen Wohnparks in Materborn Gottes Segen für das Haus erbat, schien zumindest schon die Sonne. Die Arbeiten auf der Baustelle an der Dorfstraße gehen auf die Zielgerade, noch bis zum Dezember sollen sie abgeschlossen sein. "Das ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zu unserem Ziel, Ende des Jahres fertig zu werden", sagte Gerhard Emmers, Geschäftsführer der Lebenshilfe gGmbh. Im Juli 2014 begannen die Arbeiten in Materborn. "Dass wir so gut im Plan sind, ist auch der beständigen Witterung zu verdanken", sagte Emmers.

Auf den 5800 Quadratmetern entstehen 33 barrierefreie Wohnungen, davon 23 mit öffentlicher Förderung. Die Wohnungen sind zwischen 36,60 und 100,3 Quadratmetern groß und werden ab sofort vermittelt. Außerdem zieht die Verwaltung der Lebenshilfe in den eingeschossigen Querriegel, der die beiden Wohnkomplexe miteinander verbindet. Darin werden 24 barrierefreie Wohnheimplätze in vier Wohngruppen für Menschen mit geistiger Behinderung geschaffen, darüber hinaus auch 15 Tagespflegeplätze. Unter dem Gelände entsteht eine Tiefgarage mit 39 Plätzen. Damit soll verhindert werden, dass das Parkaufkommen entlang der Dorfstraße zu hoch wird. "Ich bin sehr glücklich, dass ich das erleben darf", sagte Bürgermeister Theo Brauer, der sich während der Diskussionen um die Ausmaße des Wohnparks zu Beginn der Projektplanung immer klar zur Lebenshilfe bekannt hatte. "Ich erlebe auch als Nachbar diese Entwicklung täglich mit. Und ich höre im Gegensatz zum Beginn auch keine Kritik mehr", sagte Theo Brauer. In Materborn entstehe ein Projekt, das für andere Orte vorbildhaft sei. "Das ist eine tolle Entwicklung für den Ortsteil, aber auch für die ganze Stadt Kleve", sagte der Bürgermeister.

Auch wenn Brauer ("Ich wohne drei Minuten weit weg") ein Nachbar des Wohnparks sein mag - keiner ist wohl so nah dran wie Pastor Christoph Grosch. "Manche haben gesagt, der Pastor geht neben dem Wohnkomplex unter", sagte Grosch. Das Gegenteil sei der Fall: "Der Pastor wird neue Nachbarn finden. Ich freue mich auf sie", sagte er. Auch Pfarrerin Elisabeth Schell von der evangelischen Kirchengemeinde würdigte das Richtfest als "wichtigen Tag". "Es ist normal, verschieden zu sein. Das wird mit diesem Wohnpark gelehrt", sagte sie. Die Lebenshilfe plant die Mehrgenerationen-Wohnungen unter dem Motto "Miteinander-Füreinander". Junge und ältere, mit und ohne Behinderung, Alleinstehende, Paare und Familien sollen den Ortskern beleben. "Es wird immer viel über Inklusion diskutiert. Das hier aber ist gelebte Inklusion", sagte Bürgermeister Theo Brauer.

(lukra)
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