Kleve Wohnen auf dem Union-Gelände

Kleve · Auf dem Gelände der ehemaligen Union soll bald Wohnen und Gewerbe möglich werden. Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer will die Pläne im nächsten Bauausschuss Bürgern und Politik vorstellen.

 Die Flächen rund um die denkmalgeschützten Backsteinbauten werden mit Wohnhäusern und Gewerbe bebaut.

Die Flächen rund um die denkmalgeschützten Backsteinbauten werden mit Wohnhäusern und Gewerbe bebaut.

Foto: Gottfried Evers

Die Schwierigkeiten um das Union-Gelände scheinen aus dem Weg geräumt: Wie Kleves Technischer Beigeordneter Jürgen Rauer und Investor Bernd Zevens am Rande der Zukunftswerkstatt von Rheinische Post und Volksbank Kleverland bestätigten, bahnt sich eine Lösung an. Der Bebauungsplan für das mehr als 70.000 Quadratmeter große Gelände soll im nächsten Bauausschuss vorgestellt werden. Das Hauptaugenmerk werde man zunächst auf die stadtnahen Bereiche legen, sagt Rauer. Die Pläne für die von der Stadt aus gesehen hinter den Unilever-Produktionsstätten und dem Umspannwerk der Stadtwerke liegenden Wiesen sollen dagegen noch nicht detailliert ausgearbeitet sein. Auf der zu Zevens gehörenden Fläche soll stadtnah Wohnen möglich werden. "Das ist eine verkehrstechnisch günstige, auch attraktive Wohnlage in Bahnhofs- und Hochschulnähe", sagt Jürgen Rauer. Zudem ist die Nahversorgung durch die umliegenden Einkaufsmärkte gewährleistet und sogar fußläufig erreichbar - blickt Rauer unter anderem in Richtung Edeka Brüggemeier.

Für ein zusätzliches Einkaufszentrum á la eoc. im Bereich der ehemaligen Bensdorp-Fabrik sieht die Stadt keinen Bedarf. Klar wurde auch, dass der Politik das Denkmal Turmgarage ebenso wichtig ist wie der alte Bensdorp-Klinkerbau mit seinem Türmchen. "Wir müssen da noch einen Kompromiss finden, wie man den alten Bensdorp-Bau freistellen, die Garage erhalten und dennoch das Gebiet vernünftig auch im Interesse des Investors entwickeln kann", sagte Jörg Cosar (CDU) unter Zustimmung von Josef Gietemann (SPD) und Barend van Ackeren (FDP).

Der Plan für das Union-Gelände hingegen scheint mit den Gremien von Politik und Stadt abgestimmt: Was Kleve fehle, sei bezahlbarer Wohnraum, seien auch kleinere Wohnungen, betonte Bernd Zevens, dessen neue Wohnanlage auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Schweizerhaus beispielsweise schon fast komplett vergeben ist. Einen größeren Bedarf an Büroraum sieht Zevens hingegen eher nicht. So sollen im äußeren Bereich des Geländes Wohnhäuser entstehen. Die sollen, so betonten Politiker, Technischer Beigeordneter und Denkmalpfleger Dr. Stürmer mit dem Backstein-Denkmal der alten Produktionshallen, die nach Kriegsende dort wieder aufgebaut wurden, harmonieren. Grünflächen sollen das Ganze auflockern, hieß es. Das kann mit entsprechenden Wohngebäuden ein neues, attraktives Stadtviertel werden, in dem "Alt" - vorne die Bensdorp, weiter hinten die alten Produktionshallen - und "Neu" mit der künftigen Wohnbebauung nebeneinanderstehen. Rauer hofft, dass hier schon 2016 die Bagger rollen können.

Gietemann begrüßte, dass das Verfahren fortschreitet: Die Industrie-Ruinen und der entkernte Bau der ehemaligen Union-Verwaltung seien kein Aushängeschild für Kleve, das bis jetzt eine sonst so vorzeigbare Entwicklung in der Unterstadt gemacht habe, so Gietemann.

Zum Produktionsstandort Unilever, in dem unter anderem Rama cremefine rund um die Uhr produziert wird, möchten Zevens und Rauer Gewerbeflächen setzen, die mit hohen Bauten, beispielsweise einer Hochgarage, die Emissionen der Produktionshalle abmindern soll. Der nächste Bauausschuss ist für den am 18. Februar im Interimsrathaus Zimmer 005 geplant.

(RP)
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