Bedburg-Hau-Moyland Werk von Katharina Sieverding für Moyland

Bedburg-Hau-Moyland · Der Förderverein Museum Schloss Moyland tagte im Cafe des Schlosses/ Paust und Geurts zogen gemischte Bilanz

 Bekam Applaus für ihren Bericht: Bettina Paust.

Bekam Applaus für ihren Bericht: Bettina Paust.

Foto: Gottfried evers

Der Etat, den Museum Schloss für Ankäufe zur Verfügung hat, tendiert gegen "Null". "10 000 Euro haben wir für diese wichtige Säule aller Museen, den Ausbau der Sammlung, zur Verfügung", sagt Moylands künstlerische Direktorin Dr. Bettina Paust.

Dennoch gelang es ihr, wichtige Ankäufe auch international angesehener Künstler über die Bühne zu bringen. Das dauert zwar und nimmt viel Kraft in Anspruch, bereichert aber die Sammlung ungemein. Vor allem, wenn es gelingt, ein Werk einer so international begehrten Künstlerin wie Katharina Sieverding anzukaufen. Damit kann sich Moyland rühmen, wie New York, Hamburg, San Francisco oder Amsterdam auch zu den Museen zu gehören, die ein Sieverding-Werk zu haben, eigentlich längst hätten haben müssen, war die Künstlerin doch Meisterschülerin von Joseph Beuys.

Paust sammelte unter anderem bei der Kulturstiftung, bei der Kunststiftung und bei der Familie Bösken-Diebels. Für den Nachlass der Beuys-Fotografin Ute Klophaus, den sie ebenfalls erwerben konnte, sprang für die Finanzierung die Siemens-Stiftung ein. Es ist der künstlerischen Direktorin also gelungen, Museum Schloss Moyland wieder für die großen Kunst- und Kulturstiftungen im Land attraktiv zu machen. Der Zwischenapplaus bei ihrem Vortrag auf der Jahreshauptversammlung des Fördervereins von Museum Schloss Moyland war ihr sicher - überhaupt wurde sie in ihrem Bericht über die künstlerische Entwicklung im Schloss immer wieder vom Applaus der rund 60 anwesenden Mitglieder unterbrochen.

In Kleve und anderen Museen sieht der Ausstellungsetat nicht viel besser aus - doch dort gibt es in der Regel immer von den Freundeskreisen oder den Fördervereinen gesammelte Zuschüsse. Beim Klever Museum ist ein nicht unbeträchtlicher Teil der Sammlung sogar im Besitz des Freundeskreises.

In Moyland hingegen ist das anders. Zunächst geht ein nicht unbeträchtlicher Teil der Gelder des Vereins in die laufende Finanzierung des Schlosses, so dass man überlegt, das Kapital des Vereins in eine Förderstiftung umzuwandeln, wie Fördervereinsvorsitzender Hans Geurts auf der Mitglieder-Versammlung auf Nachfrage sagte. Die problematische Finanzlage der Stiftung hatte Geurts schon zu Beginn seines Berichtes angesprochen: Die 2,9 Millionen Euro, die das Land zahle, seien zuwenig, um den Stiftungsbetrieb stemmen zu können.

Außerdem investiert der Förderverein von Schloss Moyland derzeit in Hortensien. Denn die Blumen sollen im Park mehr Besucher locken. Auch wenn sie zunächst einmal Kosten mit sich bringen - für die Bewässerung und wohl langfristig auch für die Pflege. Geurts und Verwaltungsdirektor Johannes Look setzen darauf, dass diese Blumen so viel mehr Besucher in den Schloss-Park locken, dass sich nicht nur die Betriebs- und Investitionskosten rechnen, sondern dass auch noch was für die Stiftung übrig bleibt. Zugleich will der Verein aber noch die Ausstellung zur Natur (als Fortsetzung von "Der Himmel so weit") unterstützen.

Während die Besucherzahlen 2014 leicht auf 106 000 Besucher stiegen (55 000 Museum, 51 000 Park) stiegen, so Look, entwickeln sich die Mitgliederzahlen des Fördervereins nicht nach oben. Er zählt derweil 1000 Mitglieder. Auch blieben, so Geurts, Großspenden aus. Er hoffe, dass man "Fehlentscheidungen aus der Vergangenheit" bald überwinde. Paust hatte zuvor auch auf die schwierige personelle Lage im Schloss hingewiesen, auf die unbesetzten Stellen beispielsweise für die Vertretung der künstlerischen Direktorin. Sie dankte ebenso wie zuvor Geurts den vielen Förderern für die Unterstützung.

(RP)
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