Kleve Weiter niedrige Milchpreise erwartet

Kleve · Niedrige Milchpreise bereiten den Rindviehzüchtern Sorgen. Dies wurde bei der Jahresmitgliederversammlung des Kreisrindviehzucht-Vereins im Bürgerhaus Uedem deutlich. Dabei blickten Mitglieder und Gäste auf das abgelaufen Geschäftsjahr zurück, das vor allem von durchgängig schwachen Milchpreisen geprägt gewesen sei. Durch die Milchpreis unter 30 Cent konnten die Landwirte die Produktionskosten nicht vollständig decken, so Kreistierzuchtberater Gerd Dreßler. "Es konnten keine Gewinne mehr erzielt werden." Für die Molkereien sei es nicht möglich gewesen, die produzierte Milch zu kostendeckenden Preisen auf dem europäischen oder auf dem Weltmarkt zu platzieren. Dreßler sieht auch für das laufende Jahr keine Aussicht auf Besserung, obwohl eine positive Entwicklung für die Rindviehzüchter notwendig sei, um zahlungsfähig zu bleiben. "Mit einer Entspannung der Milchpreise im ersten Halbjahr 2016 ist nicht zu rechnen", betonte Gerd Dreßler.

 Im Bürgerhaus Uedem trafen sich die Rindviehzüchter aus dem Kreis Kleve zu ihrer Jahresmitgliederversammlung. Im vergangenen Jahr machte ihnen besonders der Preisdruck auf dem Milch-Markt zu schaffen.

Im Bürgerhaus Uedem trafen sich die Rindviehzüchter aus dem Kreis Kleve zu ihrer Jahresmitgliederversammlung. Im vergangenen Jahr machte ihnen besonders der Preisdruck auf dem Milch-Markt zu schaffen.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Nicht nur die schwachen Milchpreise, sondern auch der geringe Zuchtviehpreis, der im ersten Halbjahr noch zwischen 1400 und 1800 lag und sich im zweiten Halbjahr bei 1400 Euro festsetzte, bereitet den Züchtern Schwierigkeiten. "Die auf den Auktionen erzielten Durchschnittspreise können die durchschnittlichen Färsenaufzuchtkosten nicht decken", beklagte Dreßler.

Dennoch gelang es den Milchviehhaltern, ihre Betriebe kontinuierlich auszubauen, um für die zukünftigen Anforderungen gut aufgestellt zu sein, betonte der Kreiszuchtberater. Die durchschnittliche Anzahl der Kühe habe sich in den letzten sechs Jahren von 86 auf 128 pro Betrieb erhöht.

"Die Betriebsleiter reagieren auf die veränderten Marktsituationen und agrarpolitischen Rahmenbedingungen mit einem hohen Maß an Innovation und Arbeitseinsatz. Gerade deshalb werden unsere Betriebe die aktuelle schwierige Situation meistern", sagte Dreßler. Für die Leistungskraft der Betriebe spräche auch die Lebensleistung der Kühe, die mittlerweile bei 29.000 Kilogramm Milch liegt.

(RP)
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