Kleve Vier Millionen Euro in Urologie investiert

Kleve · Die Urologische Klinik im St. Antonius Krankenhaus Kleve, das zur Katholischen Karl Leisner Klinik gehört, wurde erneuert. Die Räume wurden umgebaut und die komplette Technik gegen moderne Geräte ausgetauscht.

 Hauptgeschäftsführer Peter Enders und Chefarzt Klaus-Dieter Fluch sind von neuer Technik begeistert.

Hauptgeschäftsführer Peter Enders und Chefarzt Klaus-Dieter Fluch sind von neuer Technik begeistert.

Foto: Gottfried Evers

Der "stationäre Steinlithotripter" ist der Stolz der Station. Was klingt, wie ein Fluggerät aus einem Science-Fiction-Film ist ein Roboter im Dienste der Medizin und die neuste Errungenschaft der Urologischen Klinik im St. Antonius Krankenhaus in Kleve der Katholischen Karl-Leisner-Klinik im Kreis Kleve. Das Gerät kann berührungsfrei gezielt Nieren- und Harnsteine von Außen zertrümmern und zugleich auch noch endoskopisch operieren. Gesteuert wird das Monstrum mit Liege von einem Joy-Stick, erklärt Dr. Klaus-Dieter Fluch, Chefarzt der Urologie in Kleve.

Auf vier Bildschirmen kann der Prozess beobachtet werden, der Arzt sieht nicht nur den Stein, sondern über eine Kamera im "Lithotripter" auch, ob die Wellen richtig auf den Körper treffen. "Das ist eine deutliche Weiterentwicklung bisheriger Geräte", sagt Fluch. Damit sei man in der Lage, wieder mehr Steine berührungsfrei zu zerstörten, anstatt sie operieren zu müssen. "Für uns und die Patienten vereinfacht und verbessert das die Behandlung um ein Vielfaches", sagt Fluch. Das neue Gerät sei ein Alleinstellungsmerkmal - bisher seien deutschlandweit nur wenige der hochmodernen Geräte in Betrieb.

Der Chefarzt ist aber nicht nur stolz auf seinen neuen Steinzerstörer: Ein Jahr lang wurde die Urologische Klinik umgebaut und bekam eine komplett neue technische Ausstattung. Alle Geräte auf den neuesten Stand medizinischer Technik. Neben dem Lithotripter ist Fluchs weiterer Liebling ein neuer, voll digitalisierter urodynamischer Messplatz, der die Behandlungsmöglichkeiten männlicher und weiblicher Harninkontinenz sowie Blasenentleerungsstörungen erheblich verbessere, sagt der Chefarzt. Hinzu komme eine neue Ultraschall-Einheit, die Aufnahmen in bisher nicht gekannter Qualität und Auflösung liefere - auch für die Patenten der Ambulanz, sagt Fluch. Das Gerät lasse sogar dreidimensionale Aufnahmen zu.

Mit der neuen Ausstattung stehe die Urologie im Klever Krankenhaus am unteren Niederrhein konkurrenzlos da. "Wenn sie ähnliche Qualität finden wollen, müssen sie schon weit ins Ruhrgebiet oder nach Düsseldorf fahren", sagt Fluch. Doch nicht nur die Technik stimmt. Das zeige die Entwicklung der Behandlungszahlen in der Klever Urologie, die in zehn Jahren von 800 auf 2.300 stationäre und 3.500 ambulante Patienten gewachsen ist, so Dr. Peter Enders, Hauptgeschäftsführer der Katholischen Karl-Leisner-Klinik.

Hier ziehe man sichtlich auch Patienten über den Einzugsbereich des St.-Antonius-Hospitals, dem Kreis Kleve, hinaus an. Die Tendenz sei hier steigend. Zehn Ärzte, davon fünf Fachärzte, und 40 Mitarbeiter aus Pflege und Verwaltung sichern diese hohen medizinischen Standards, preisen Fluch und Enders ihre Klinik. Der Chefarzt warnt davor, sich zu sehr auf Tumor- und Krebspatienten zu konzentrieren, die nur rund ein Drittel der zu behandelnden Fälle ausmacht. "Wir müssen auf allen Gebieten gut sein", sagt er.

Die Urologie hat einen eigenen Eingang links hinunter neben dem Hauteingang des Klever Krankenhauses bekommen. Er liegt jetzt auf Höhe der Kinderklinik. Vier Millionen Euro hat Enders in Ausstattung und Umbau investiert. Klar getrennt liegt die Ambulanz gleich hinter dem Eingang und die Operationssäle folgen hinter der automatisch schließenden Tür. "Wir verbessern mit dem Umbau und der neuen Ausstattung die urologische Versorgung deutlich", sagt Enders.

Der Ambulanz folgen jetzt über 500 Quadratmeter zwei neue endoskopische Operationssäle und vier neue Behandlungsräume. "Der integrierte Ambulanz- und Sprechstundenbereich ist großzügig und modern gestaltet, der neue Zugang ist ebenerdig und barrierefrei - unabhängig vom Haupteingang des Krankenhauses", sagt Enders. Letztlich wurde die komplette Klinik im Souterrain neu gestaltet - bis hin zu den Toiletten.

Das Ganze sei eine Investition in die Zukunft, die im Rahmen der kompletten Modernisierung des Klever Krankenhauses und den Neubau des Bettenhauses zu sehen sei. Die Urologische Klinik verfügt über 41 Betten. Mit dieser neuen Klinik und dem noch laufenden Ausbau der Bettenhäuser wird Peter Enders nach Abschluss aller Bauarbeiten das Klever Krankenhaus ins 21. Jahrhundert geführt haben.

(RP)
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