Bedburg-Hau Verwaltung prüft Schließung von Grundschulen in Bedburg-Hau

Bedburg-Hau · Die Gemeindeverwaltung hat den Fraktionen eine Liste mit Sparvorschlägen vorgelegt. Betroffen wären unter anderem Vereine, Schulkinder und Sportler.

Diese Liste kann niemandem gefallen. Die Verwaltung der Gemeinde Bedburg-Hau hat der Politik eine Aufstellung möglicher Einsparungen vorgelegt. Und die hat es in sich.

Hintergrund ist, dass die Finanzsituation der Gemeinde schlecht ist. Seit langem liegen die Fraktionen im Gemeinderat der Verwaltung in den Ohren, dass diese der Politik Vorschläge macht, wie die Ausgaben verringert werden können. Dem ist die Verwaltung nun nachgekommen.

Einige dieser Vorschläge fallen wohl eher unter die Kategorie "putzig" wie der Verzicht auf Bereitstellung von Getränken während Rats- und Ausschusssitzungen oder Einsparungen bei der Öffentlichkeitsarbeit in Höhe von 1000 Euro. Doch einige der in der Sparliste enthaltenen Maßnahmen dürften bei vielen Bürgern pures Entsetzen auslösen.

Viele Vorschläge betreffen Schulkinder. Aufgelistet werden die Streichung der Schulsozialarbeit und der Verzicht auf die Übernahme des Eigenanteils der Eltern von Grundschulkindern für das "SchokoTicket". Zur Diskussion gestellt wird auch die Schließung der Grundschulen in Hasselt und Hau. Die Begründung der Verwaltung: Sollten für das Schuljahr 2017/18 nicht ausreichende Anmeldungen für die Sekundarschule in Bedburg-Hau vorliegen, droht deren Schließung. Nach der Schließung könnten die gemeindlichen Grundschulen Hau, Schneppenbaum und Hasselt im Gebäude "Rosendaler Weg 4" zu einem "Grundschulzentrum Bedburg-Hau zusammengefasst werden.

Auch das kulturelle Leben der Gemeinde könnte herbe Einschnitte erfahren. Ein Vorschlag lautet, die Aufwendungen für die Straßenreinigung nach dem Tulpensonntagszug und für den Rathaussturm einzustellen. Damit wären beide Veranstaltungen wohl so nicht mehr durchzuführen. Auch die Zuschüsse für die Martinszüge könnten wegfallen. Zudem stehen auf der Sparliste Zuschüsse für diverse Vereine wie das Theater mini-art, das Kunstlabor "ArToll" und die Sportvereine. Und auch das kürzlich für 1,5 Millionen Euro sanierte Hallenbad findet sich auf der Sparliste.

Die Verwaltung betont ausdrücklich, dass sie viele der Vorschläge für nicht sinnvoll hält und sie die Streichung von Zuschüssen nicht befürwortet. Der Rat wird sich in einer Sondersitzung am 19. Mai mit der Sparliste befassen.

(RP)
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