Kleve/Xanten/Geldern Vergewaltigungs-Prozess: Noch kein Urteil

Die Strafverhandlung gegen einen 38-Jährigen aus dem Kosovo wegen Vergewaltigung in zwei Fällen wurde am Donnerstag fortgesetzt. Der Angeklagte schwieg auch am zweiten Verhandlungstag zu den Vorwürfen.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit sagte das zweite Vergewaltigungsopfer ausführlich zum Tathergang aus. Die Zeugin wurde nach eigener Aussage am 8. August 1994 im Anschluss an einen Diskotheken-Besuch von zwei Männern vergewaltigt. Ebenfalls unter Ausschluss der Öffentlichkeit sagte bereits am Mittwoch eine Xantenerin aus, die nach eigener Aussage zu ihrem Wohnort in Xanten trampen wollte und deswegen am 9. August 1994 in das Auto der späteren Täter einstieg. Anstatt die Zeugin nach Hause zu fahren, brachten sie sie in die Nähe einer einsam gelegenen Kiesgrube in Kalkar, wo sie sie nacheinander vergewaltigten, so die Zeugin.

Opfer erkannte Täter nicht

Nach RP-Informationen soll das niederländische Opfer, das am Donnerstag fast 16 Jahre nach der Vergewaltigung im Zeugenstand saß, den 38-Jährigen auf der Anklagebank nicht wiedererkannt haben. Die Xantenerin, die bereits am Mittwoch ihre Aussage machte, glaubte hingegen, in dem Angeklagten den Vergewaltiger wiederzuerkennen: Beim Anblick eines tatzeitnahen Fotos des Angeklagten sei sie sich "zu 95 Prozent” sicher gewesen, von Angesicht zu Angesicht immerhin noch "deutlich mehr als die Hälfte”.

Zum Urteilsspruch gegen den Angeklagten, der zum Zeitpunkt beider Taten in einer Asylbewerberunterkunft in Bedburg-Hau lebte, kam es am Donnerstag nicht. Am 15. April und am 5. Mai soll der Prozess fortgesetzt werden -­ dann ist auch Mivret S., der bereits verurteilte Vergewaltiger aus Jugoslawien, als Zeuge geladen. Ob der 39-Jährige, der nach Verbüßung eines Teils der Freiheitsstrafe nach Bosnien-Herzegowina abgeschoben wurde, wirklich zum Termin am 5. Mai erscheint, ist allerdings fraglich. Am 5. Mai wird auch das Urteil erwartet.

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