Hoher Schaden nach Feuer Tatverdächtiger nach Brandstiftung in Weeze festgenommen

Weeze · Nach dem Feuer in einer Doppelhaushälfte in Weeze hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Es gibt Spekulationen, dass es sich dabei um den Sohn der Bewohnerin handelt, die bei dem Brand im Haus war.

Brand in Weeze
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Foto: Guido Schulmann

Es war einer der spektakulärsten Einsätze für die Feuerwehr in Weeze in diesem Jahr. Im Nachtigallenweg ist in der Nacht eine Doppelhaushälfte komplett ausgebrannt. Als die Feuerwehr um 19.50 Uhr eintraf, stand das Gebäude bereits vollständig in Flammen. Bis hinunter in den Keller reichten sie. 50 Feuerwehrleute waren bis morgens um 2.30 Uhr im Einsatz, um das Feuer zu löschen. Eine Frau und ihr Sohn waren bei den Brand leicht verletzt worden.

Schnell stand der Verdacht im Raum, dass das Feuer gelegt wurde. Die Polizei hatte nämlich gegen 22.30 Uhr einen 32-jährigen Mann festgenommen. Er sei aufgrund von Zeugenaussagen in Verdacht geraten, das Feuer gelegt zu haben, so Polizeisprecher Michael Ermers.

 Der Tag danach: Die Doppelhaushälfte ist komplett ausgebrannt.

Der Tag danach: Die Doppelhaushälfte ist komplett ausgebrannt.

Foto: Markus van Offern

Sohn warnte Mutter nicht vor dem Feuer

Noch schlimmer ist freilich der Verdacht, dass es sich bei dem Mann um den Sohn handelt. Die Polizei wollte das auf RP-Anfrage weder bestätigen noch dementieren. Fest steht allerdings, dass der Sohn nicht anwesend war, als die Feuerwehr am Nachtigallenweg eintraf. Die Mutter vermutete, dass er noch im Haus sei. Daher war es vordringlichste Aufgabe der Feuerwehr, im Haus nach dem Vermissten zu suchen. Schließlich sei der Mann dann wieder aufgetaucht. Er habe Brandverletzungen gehabt und angegeben, das Haus verlassen zu haben, als er bemerkte, dass er brannte.

 Das Feuer war weithin zu sehen. Mehr als 50 Feuerwehrleute waren bei dem spektakulären Brand im Einsatz.

Das Feuer war weithin zu sehen. Mehr als 50 Feuerwehrleute waren bei dem spektakulären Brand im Einsatz.

Foto: Schulmann

Seine Mutter im Haus habe er nicht über den Brand informiert, gab die Polizei an. Das kam manchem bereits verdächtig vor. Denn wenn ein Sohn ein Feuer entdeckt und flüchtet, ohne seine Mutter in Sicherheit zu bringen oder zumindest zu warnen, wirkt das reichlich merkwürdig. Zur Identität des Festgenommenen hielt sich die Polizei bedeckt. Der Mann sollte im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden. "Noch wissen wir nicht sicher, dass es sich tatsächlich um Brandstiftung handelt. Es gibt keinen Zeugen, der den mutmaßlichen Täter wirklich dabei gesehen hat, wie er Feuer gelegt hat", so der Polizeisprecher. Die Ermittlungen laufen weiter. Auch ein Brandsachverständiger will das ausgebrannte Haus noch einmal genau untersuchen.

Der Feuerwehr gelang es glücklicherweise, ein Ausbreiten der Flammen auf weitere Bereiche zu verhindern. Allerdings ist auch die andere Hälfte des Doppelhauses offenbar sehr schwer beschädigt. Da die Dachböden nicht durch eine Feuerschutzwand getrennt sind, hatten sich die Flammen im Dachgeschoss auch auf das Nachbargebäude ausgebreitet. Dieses ist aber bei weitem nicht so schwer beschädigt. Der Sachschaden wird auf mehr als 250.000 Euro geschätzt.

(RP)
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