Kleve Sushi und Bier in der alten Union

Kleve · Eines der größten Projekte in Kleve geht in die Entwicklung. In den denkmalgeschützten Produktionshallen der alten Margarine Union soll ein Dienstleistungs- und Gastronomiezentrum entstehen. Ein Rundgang.

Alte Union in Kleve: ein Rundgang
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Wer sich auf das ehemalige Gelände der Margarine Union begibt, trifft erstmal auf eine Menge Trümmer. Steine, Stahl und Strippen türmen sich meterhoch. Inmitten dieser Schrott-Wüste erheben sich die alten Produktionshallen. Der riesige Backsteinbau zeugt von einer längst vergangenen Zeit, als dort tausende Arbeiter Produkte wie Sana, Sanella, Blauband, Clever Stolz, Vitello und Rama herstellten, für die die Margarinewerke Van den Bergh europaweit bekannt waren. Jetzt soll die "alte Dame" eine neue Nutzung erfahren. Ein riesiges Dienstleistungs- und Gastronomiezentrum mit insgesamt 20.500 Quadratmeter nutzbarer Fläche soll dort entstehen.

Stefan Hinsen aus Mühlheim ist Eigentümer der alten Margarine Union und offenbar ein Mann mit der nötigen Fantasie. Mit der Projektentwicklung AHP aus Mühlheim will er den Bau an der van-den-Bergh-Straße einer neuen Nutzung zuführen. Das Architekturbüro Hülsmann & Thieme soll das Gebäude umbauen - und muss dabei darauf achten, dass die denkmalgeschützte Fassade erhalten bleibt. Makler Ralf Flügen von Domjahn Immobilien aus Kevelaer sucht nach Pächtern, die das riesige Gebäude mit Leben füllen sollen.

Flügen setzt vor allem auf Mundpropaganda. Und er hat damit schon Erfolge erzielt, denn es gibt bereits einige Interessenten, mit denen die Verhandlungen bereits weit fortgeschritten sind. Verschiedene Bauanträge befänden sich in der Genehmigungsphase und er sei da sehr zuversichtlich, sagt der Makler. Einer dieser Interessenten ist laut Flügen der Betreiber des Restaurants "China Palast" an der Flutstraße in Kleve. Ihn zieht es in das Herzstück des Gebäudes, in die ehemalige Fabrikationshalle. Dort soll auf weit mehr als 3000 Quadratmetern Fläche ein Restaurant-Komplex mit gastronomischer Ausrichtung zum Thema Asien entstehen. Ähnlich wie im Einkaufszentrum Centro in Oberhausen soll es einen Stationen-Betrieb geben, in einem Bereich soll etwa Sushi zubereitet und in einem anderen Areal sollen Wok-Gerichte oder mongolische Speisen angeboten werden. Über eine Galerie könnten dann Besucher das Geschehen im Restaurant beobachten. Bis zur Eröffnung müssen vom Restaurant-Betreiber wohl noch hohe Investitionen getätigt werden, denn bis jetzt hat die Halle deutlich mehr Industrie- als Restaurantcharakter. Der "China-Palast" an der Flutstraße soll parallel weiter betrieben werden, so der Makler.

Im Erdgeschoss könnte nach den Plänen von Investor, Architekt und Makler ein Brauhaus einziehen. Platz ist mit 2700 Quadratmetern über vier Etagen (inklusive Dachterrasse) genug. Außerdem will der Investor noch eine bis zur van-den-Bergh-Straße reichende Terrasse für Außenbestuhlung errichten. In den übrigen Räumen des Erdgeschosses sollen sich weitere Restaurants und Kneipen ansiedeln. Zudem ist Platz für Werkstätten.

Im zweiten Obergeschoss will die Tanzschule "Tanzhaus", die jetzt noch im "Casa Cleve" untergebracht ist, einziehen. Für einen großen Raum nebenan hat ein Fitnessstudio Interesse angemeldet. Jetzt sucht Makler Flügen noch nach einem Physiotherapeuten und nach Künstlern, die dort arbeiten und ausstellen wollen. Das "Theater im Fluss" beabsichtige, in der alten Union ein "soziokulturelles Zentrum" einzurichten, so Flügen. Mit diesem Projekt sei man "auf der Zielgeraden".

Parkplätze gibt es genügend, unter anderem im Parkhaus, das direkt nebenan errichtet werden soll und auch für die Bewohner der 150 Häuser, die Investor Bernd Zevens auf dem Gelände errichten will, gedacht ist.

Kontakt zum Makler unter Telefon 02832 5039510.

(RP)
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