Kranenburg. Stüppkesmarkt - ein Fest für alle

Kranenburg. · Drei Tage feierten die Kranenburger ihren beliebten "Stüppkesmarkt". 100 Stände und eine große Bühne mit Live-Musik sorgten für ein abwechslungsreiches Programm.

 Mit der historischen Feuerwehr durch den Ort: Vom Anfang bis zum Ende der Großen Straße standen die Buden dicht nebeneinander.

Mit der historischen Feuerwehr durch den Ort: Vom Anfang bis zum Ende der Großen Straße standen die Buden dicht nebeneinander.

Foto: van Offern

"Wir sind mit allem sehr zufrieden, nur nicht mit dem Wetter", sagte Theo Poen, 1. Vorsitzender des Vereins Kranenburger Stüppkesmarkt. Er sprach damit für das zwölfköpfige Organisationsteam des Straßenfestes, die Beschicker der etwa 100 Buden im historischen Ortskern und auch für die Besucher, die trotz Regen doch recht zahlreich gekommen waren.

Vom Anfang bis zum Ende der Großen Straße standen die Buden dicht nebeneinander. Beteiligt waren viele Kranenburger Geschäfte, die politischen Parteien waren auch dabei sowie viele Info-Stände zu allen Themen, die die Grenzstadt betreffen: Tourismus, Draisinentouren, Windenergie. Interreg Deutschland/ Nederland informierte über Arbeiten diesseits und jenseits der Grenze.

Das Jugendheim Train-Stop beschäftigte die kleineren Besucher mit Malangeboten und Spielen. Auch fliegende Händler mit der bunten Angebotspalette aus Messern, Brettchen, mit Rapssamen gefüllten Wärmekissen, Schmuck, Steinen und vielen Deko-Ideen für Drinnen und Draußen bevölkerten den historischen Ortskern. Live-Musik gab es nicht nur auf der großen Bühne auf dem Marktplatz, sondern auch auf der Flaniermeile. Die niederländische Dweilband "Ald lezer" zum Beispiel eröffnete mit einigen zündenden Stücken den Samstag und zauberte gleich ein Lächeln auf die Gesichter der Besucher des verregneten Nachmittags. Sie blieben stehen, hörten zu und tanzten mit.

Gute Stimmung herrschte bei den Teilnehmern des Ortspokals. "Das ist ein lustiges Sportevent, an dem Gruppen aus den Kranenburger Ortsteilen einige Aufgaben lösen müssen", erklärt Thordes Sprave vom Organisationsteam. Bei der 13. Auflage des Stüppkesmarktes hieß das für die Bewerber: eine Postkarte von Kranenburg besorgen, ein Autogramm der Ortsvorsteherin Irmgard Hunzelar auf dem nackten Oberkörper vorweisen und ein Foto von einer Draisinentour machen. Außerdem mussten sie ein Fahrrad für die am Sonntagvormittag anstehende Versteigerung liefern. Einen niederländischen Besucher mit einem deutschen Fußballtrikot zu finden und auf die Bühne zu bringen war schon eine Steigerung des Schwierigkeitsgrades, schließlich sollte noch ein Gedicht über den Stüppkesmarkt geschrieben werden und als letzte Hürde bis zum Ortspokal sollten sie versichern, beim nächsten Grenzstadtfest im Jahre 2019 wieder mitzumachen. Anstelle des gewohnten Handwerkermarktes hatte sich die Mühlenstraße in eine Street-Food-Meile verwandelt, das "Food-Pätken". Es gab frisch gebackene Quarkbällchen vom Cafe Derks, gefüllte Arepas (Maisfladen) und Empanadas aus Venezuela boten Irene Mendoza und Sebastian Peretzke aus Gladbach an. Am "lecker Mobil" von Angelika und Klaus Vengels aus Goch-Hassum gab es "hausgemachten Gaumenschmaus".

"Das Rezept für die Erbsensuppe haben wir in einem alten Kochbuch unserer Familie gefunden. Es war in Sütterlin geschrieben", erzählt Klaus Vengels. Die schmackhafte Erbsensuppe, Fleischkäse und Schmörkes und das trendige "pulled Pork", auch "Spanferkel - Döner" genannt, kamen gut an. Im Rahmen des Stüppkesmarktes hatte auch die evangelische Kirche an der Mühlenstraße ihre Pforte geöffnet. "Stüppkes" sind ja auch eigentlich die Stufen vor der Haustür, an denen man sich zum Klön-Schnack trifft. Pfarrerin Sabine Jordan -Schöler beantwortete Fragen interessierter Besucher bei Plätzchen und Kaffee oder führte in die Kirche, einem Saalbau aus dem Jahre 1723. Besonders sehenswert sind die von Erich John entworfenen Glasfenster, die bei einer größeren Renovierung im Jahre 1974 eingebaut wurden. Neben "Skip Direction" aus Emmerich sorgten noch viele andere Bands für den richtigen musikalischen Hintergrund. Mit den Musikvereinen aus Zyfflich, Nütterden und Kranenburg sowie Straight 28 oder dem Gesangschor Ap/Art aus Millingen war für jeden Geschmack etwas dabei.

Überhaupt möchte der "Stüppkesmarkt" ein Fest für alle Kranenburger sein. "Alle machen mit, wir feiern zusammen", sagt Mitorganisator Rainer Vogt. Gegen Abend hatten sich sogar die Regenwolken verzogen, beste Voraussetzungen, um bis in die Nacht mit "Skip Direction" abzufeiern.

(RP)
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