Lokalsport Voba-Cup - ein Quell netter Anekdoten

Kleve · 28 Mannschaften eröffnen heute Abend den beliebten Fußball-Wettbewerb im Kreisgebiet. Erstmals findet eine Partie in Holland statt. Aus dem Norden sind SG Kessel/Ho.-Ha., Alemannia Pfalzdorf, Concordia Goch und Uedemer SV mit dabei.

 Da hing der Himmel noch voller Geigen. Die Sportfreunde Broekhuysen gewannen im vergangenen Jahr den Wettbewerb. Da ahnten sie noch nicht, dass es für sie später in der Meisterschaftsrunde nicht mehr viel zu feiern gab. Am Ende stand der Abstieg in die Kreisliga A.

Da hing der Himmel noch voller Geigen. Die Sportfreunde Broekhuysen gewannen im vergangenen Jahr den Wettbewerb. Da ahnten sie noch nicht, dass es für sie später in der Meisterschaftsrunde nicht mehr viel zu feiern gab. Am Ende stand der Abstieg in die Kreisliga A.

Foto: Gerhard Seybert

Es bleibt dabei: Das Fußball-Turnier um den Voba-Supercup ist immer für Überraschungen und hübsche Anekdoten gut. Wenn heute Abend die 28 Mannschaften aus dem Geschäftsgebiet der Volksbank an der Niers den Wettbewerb mit dem ersten Vorrunden-Spieltag eröffnen, findet erstmals eine Partie auf holländischem Boden statt. Und dabei handelt es sich um einen echten Kracher. Die beiden Vorjahres-Finalisten Sportfreunde Broekhuysen und SV Walbeck bestreiten ab 19.30 in Wellerlooi das Auftaktspiel der Gruppe F. Der Ort liegt einen Steinwurf weit von Twisteden entfernt. Die dortige Sportanlage, auf der ansonsten die Voetbal Vereniging Resia ihre Heimspiele austrägt, befindet sich am Venweg.

Hintergrund der Holland-Premiere ist übrigens der Sommer, der sich rechtzeitig zum Voba-Supercup mit den entsprechenden Temperaturen blicken lässt. "Man muss ja davon ausgehen, dass auch abends noch 30 Grad herrschen. Sowohl bei uns als auch in Walbeck sind die Rasenplätze gesperrt. Und ich kenne keinen Fußballer, der bei Hitze auf die Asche möchte", sagt der neue Sportfreunde-Trainer Sebastian Clarke. Gegner SV Walbeck nutzte sofort seine guten Drähte zum Nachbarland - der Verein arbeitet seit einigen Jahren in diversen Bereichen mit der erwähnten VV Resia zusammen. Ein Anruf des Walbecker Abteilungsleiters Stephan Cox reichte: "Unsere Freunde in Wellerlooi haben uns den Rasenplatz spontan zur Verfügung gestellt."

 Die Gocher Concorden spielen heute Abend zum Auftakt des Voba-Supercups beim TSV Nieukerk.

Die Gocher Concorden spielen heute Abend zum Auftakt des Voba-Supercups beim TSV Nieukerk.

Foto: Evers

Dort gibt's heute Abend noch ein weiteres Debüt. Denn Sebastian Clarke, der am vergangenen Sonntag im Testspiel beim SV Sonsbeck erstmals das Sportfreunde-Trikot trug, durfte in der Vergangenheit nie mitmachen. Weil "sein" SV Straelen, für den er mehr als zehn Jahre lang als torgefährlicher Spielmacher im Einsatz war, traditionell nur die Reserve zum Voba-Supercup schickt. "Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir erneut möglichst weit kommen. Wobei für uns der Testspiel-Charakter im Vordergrund steht. Ich werde einiges ausprobieren und nach Möglichkeit alle Spieler einsetzen", kündigt der neue Spielertrainer des Vorjahressiegers an.

Der Modus garantiert auch in diesem Jahr Spannung vom ersten Anpfiff an. Denn nur die Sieger der sieben Vierer-Vorrundengruppen sind in jedem Fall dabei, wenn am Sonntag, 31. Juli, ab 15 Uhr das Viertelfinale um den Voba-Supercup steigt. Das achte Ticket geht an den besten Vorrunden-Tabellenzweiten. Auch der SV Walbeck, der im vergangenen Jahr am heimischen Bergsteg das Endspiel gegen die Sportfreunde mit 1:3 verlor, möchte unter Regie seines neuen Trainers John Hesen möglichst weit kommen. Allein schon aus praktischen Erwägungen heraus. Stephan Cox: "Wer es bis ins Halbfinale schafft, bekommt viele interessante Testspiele auf dem Tablett serviert." Und ergänzt: "Auch das Prestige darf man nicht unterschätzen. Im Voba-Supercup können die Mannschaften Selbstvertrauen für den Saisonstart tanken, wenn sie das eine oder andere Derby gewonnen haben."

So sieht auch der Plan des GSV Geldern aus, der diesmal wieder zum engsten Favoritenkreis gehört, nachdem er im vergangenen Jahr nur seine zweite Mannschaft ins Rennen geschickt hatte. Doch Peter Streutgens, Trainer des Bezirksligisten, ist aus Schaden klug geworden. "Immer dann, wenn wir beim Voba-Supercup recht erfolgreich waren, sind wir anschließend auch gut in die Meisterschaft gestartet. Im Vorjahr haben wir mit unserer Ersten auf die Teilnahme verzichtet. Und prompt ist der Saisonstart in die Hose gegangen", erinnert sich Streutgens. In der jüngsten Vergangenheit erreichte der GSV zweimal das Endspiel, hatte aber jeweils das Nachsehen: 2013 gegen den SV Sevelen, 2014 gegen den TSV Wachtendonk-Wankum. In diesem Sommer soll endlich der Pokal her. "Der Pokal fehlt noch in meiner Sammlung", sagt Streutgens, der mit seinen Schützlingen heute Abend im Gelderland-Stadion auf den A-Ligisten Uedemer SV trifft.

Eine Ausnahme macht der Bezirksligist nur am kommenden Sonntag. Im Derby gegen den B-Ligisten SV Lüllingen tritt eine verstärkte Reserve an - allerdings keineswegs aus Respektlosigkeit. Streutgens: "Für diesen Termin hatten wir schon seit Längerem mit dem Landesligisten SV Sonsbeck ein Testspiel vereinbart, das wir nicht absagen wollten." Dritter Gegner in der Gruppe C ist der SV Straelen II.

In den Gruppen A bis F sind die sechs Bezirksligisten FC Aldekerk (Aufsteiger), TSV Wachtendonk-Wankum, GSV Geldern, Alemannia Pfalzdorf (Aufsteiger), SV Sevelen und SV Walbeck zumindest leicht favorisiert. Völlig offen erscheint hingegen der Ausgang in Gruppe G: Hier kämpfen die A-Ligisten Viktoria Winnekendonk, TSV Weeze und SpVgg. Rheurdt-Schaephuysen mit dem B-Ligisten SV Issum um den Einzug ins Viertelfinale.

(RP)
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