Volleyball Top-Volleyball jenseits der Grenze

Kleve · Auf der niederländischen Seite der Landesgrenze wird heute Abend das Pokal-Achtelfinale der Frauen ausgetragen. Um 19 Uhr treffen in der Sporthalle Pica Mare in Gennep die dort heimischen Flamingos auf Peelpush Meijel.

 Mittendrin statt nur dabei: Die Gocher Spielerinnen Hannah Westheider (links in Zivil) und Naomi Kirsten (rechts) mit dem Team des Ehrendivisionärs VC Peelpush Meijel, das heute Abend im Achtelfinale des nationalen Pokalwettbewerbs bei den Flamingos Gennep gastiert.

Mittendrin statt nur dabei: Die Gocher Spielerinnen Hannah Westheider (links in Zivil) und Naomi Kirsten (rechts) mit dem Team des Ehrendivisionärs VC Peelpush Meijel, das heute Abend im Achtelfinale des nationalen Pokalwettbewerbs bei den Flamingos Gennep gastiert.

Foto: Peelpush-Foto WiM Simons

Längst Geschichte sind jene Zeiten, in denen die Volleyballer des VfL Merkur Merkur Kleve, die zu ihren erfolgreichsten Zeiten in der Regionalliga aufschlugen, Werbung für die Sportart machten. Zu Spitzenspielen pilgerten die Klever Fans oft in Scharen in die Sporthalle am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Volleyball-Fans aus Kleve, Goch oder Bedburg-Hau machten sich in der Vergangenheit auch oft auf den Weg nach Moers, um dort bei oft hochklassigen Erstliga- oder Europokal-Partien des Moerser SC mit zu fiebern.

Nach dem finanziell bedingten Verschwinden des Moerser SC aus der Bundesliga ist auch das Geschichte - und der linke Niederrhein in Sachen Top-Volleyball zu einer sportlichen Diaspora verkümmert. Als inzwischen klassenhöchstes Team im Grenzland zu den Niederlanden schlägt Verbandsligist SV Bedburg-Hau nicht mehr in Regionen auf, in denen sich einst die Merkurianer befanden. Um die Faszination des Volleyballs der Spitzenklasse miterleben zu können, mussten und haben sich Trainer, Aktive und Anhänger der Sportart aus hiesigen Gefilden inzwischen neu orientiert.

Ihr Weg führt sie aber mitnichten über den Rhein, wo die Männer des TuB Bocholt oder die Frauen von Blau-Weiß Dingden in der 2. Bundesliga aufschlagen, sondern in die andere Richtung über die Grenze in die benachbarten Niederlande. Kurz hinter Venlo in Meijel oder in Gennep einen Steinwurf von Kleve und Goch entfernt können sie Spiele der niederländischen Ehrendivision respektive der zweiten Liga der Frauen verfolgen.

Und nicht nur das. Die SV Bedburg-Hau und der VC Eintracht Geldern intensivieren inzwischen ihre sportlichen Kontakte zu Vereinen und Teams ins Nachbarland. In Trainingsspielen traf Regionalliga-Aufsteiger Geldern schon auf den Viertligisten VC Velden und Hollands Meistertrainer Fred Hermans (VC Weert) ließ Gelderner Nachwuchsspielerinnen an einer Trainingseinheit teilhaben. Spielerinnen des 1. VBC Goch und Trainer René Kemper erlebten zuletzt hautnah einen Auftritt der Frauen von Peelpush Meijel in der Ehrendivison unseres Nachbarlandes, in dem der Volleyball einen anderen Stellenwert genießt als vielerorts hierzulande.

Das grenzüberschreitende Interesse beim VBC und in Hau richtet sich aber allein schon wegen der räumlichen Nähe vor allem in Richtung Gennep. Bei Heimspielen der Zweitliga-Frauen der Flamingos Gennep ist VBC-Coach René Kemper schon so etwas wie ein Stammgast. Über die Zuschauerrolle geht der Kontakt der SV Bedburg-Hau in Richtung Gennep hinaus. Das kommt nicht von ungefähr.

Petra Stockhorst trainiert in Hau die Bezirksliga-Frauen. Ehemann Marko Stockhorst, der als Spieler noch die Merkur-Zeiten in der Regionalliga miterlebte, trainiert in Gennep die erste Männermanschaft der Flamingos und ist gewissermaßen ein Bindeglied zwischen Hau und Gennep. Auf unterer Ebene kooperieren beide Vereine mittlerweile im Training. Haus Bezirksliga-Männer absolvieren wöchentlich eine Übungseinheit in Gennep, wo der Volleyball heute Abend (Beginn: 19 Uhr) in der Sporthalle Pica Mare die Fans grenzüberschreitend in seinen Bann ziehen dürfte. Die Frauen des zuletzt in sieben Spielen unbesiegten Zweitliga-Primus Flamingos Gennep treffen im Pokal-Achtelfinale auf Peelpush Meijel, Tabellenletzter in der Ehrendivision. Das Limburger Derby elektrisierte schon immer die Massen. Dieses Mal wohl noch mehr, denn vor Beginn dieser Saison wechselten mit Anke Sonnemans, Lynn Bleckers und Steffi Janshen gleich drei erfahrene Angreiferinnen des Erstligisten aus Meijel in die Genneper Sechs.

INFO: Die Halle liegt im Sportzentrum Pica Mare, Picardie 34, Gennep. Der Anwurf der Pokalpartie erfolgt heute um 19 Uhr.

(holt)
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