Reitsport Thoenes und Emmers im mitreißenden Duell

Kleve · Auch heimische Reiter demonstrierten ihre Klasse beim fünften Winterturnier auf der Reitanlage des Pfalzdorfers Holger Hetzel.

 Der Keppelner Tobias Thoenes meisterte die gewaltigen Hindernisaufbauten mit Bravour.

Der Keppelner Tobias Thoenes meisterte die gewaltigen Hindernisaufbauten mit Bravour.

Foto: Gottfried Evers

Dem Keppelner Tobias Thoenes gebührt die Gratulation. Denn der Bereiter auf der Pfalzdorfer Turnier- und Ausbildungsanlage des Nationenpreisreiters Holger Hetzel war in der Springprüfung der schweren Klasse, der höchstdotierten Prüfung im Rahmen der fünften Auflage der Winterturnierserie, nicht zu schlagen.

Strafpunktfrei lenkte der erfahrene Springreiter die Cicero Z Tochter Gala D in Bestzeit über die von Peter Schumacher anspruchsvoll erstellten Hindernisse. Und wieder einmal war es die "von Driesen"-Amazone Judith Emmers die, wie beim vierten Turnier im Januar, das Nachsehen hatte und sich mit Rang zwei in dieser Prüfung begnügen musste. Auch wenn sie den in Holstein gezogenen Hengst Cassito del Diabolo (Cassini I/Acord II) fehlerfrei durch den Parcours lenkte, reichte die benötigte Zeit (62.34 Sekunden) nicht an die von Thoenes (61.25 Sekunden) heran. Allerdings hielt sich ihre Enttäuschung über Rang zwei in Grenzen. Schließlich konnte sie mit Glant van't Kapelhof (Upsilon van de Heffinck/Quicksilver) ihr zweites Pferd in dieser Prüfung auf Platz zwei rangieren.

Überhaupt mochte man erneut in allen acht Springprüfungen hinsehen, wie überlegt und mit wieviel Feingefühl in den Hilfestellungen die Reiter ihre Nachwuchspferde über die Hindernisse lenkten. Immer wieder wurden die Vierbeiner passend an die Hindernisse herangeritten, so dass sie diese nicht unterliefen, sondern nahezu problemlos bewältigen konnten. Kontrolliert die Ritte auch zwischen den Sprüngen, zwischen denen in verschiedenen Tempi das nächste Hindernis anvisiert wurde. Kurzum: Pferd und Reiter bildeten die oft so geforderte Einheit, waren einfach als Team in der Bahn unterwegs. Scheinbar mühelos wurde die eine oder andere knifflige Hinderniskombination im Parcours überwunden, was auf den ersten Blick einfach aussah. Die Lösung: Die Pferde galoppierten im Takt, ihre Hinterhand, dort wo der Schub aktiviert wird, zeigte sich aktiv, so dass die Galoppsprünge durch die feine Hilfengebung des Reiters unterstützt, verkürzt oder . verlängert wurden, damit die passend abgesprungen werden konnte.

Die feinen Hilfen sind dem Grunde nach unerlässlich, da im Parcours bekanntermaßen nicht nur geradeaus zu den einzelnen Hindernissen geritten wird, sondern auch Wendungen erforderlich werden, so das ein gut geschultes Pferd darauf schnell reagieren kann. Und dass ein Hindernis aus einer Wendung oder gebogenen Linie heraus schwieriger anzureiten ist, als wenn es gerade angeritten wird, brauchte man den Teilnehmern dieser Kader-Pferdeleistungsschau an der Pfalzdorfer Buschstraße nicht erklären. Im Gegenteil. Ihr Erfahrungsschatz und Überblick reichte allemal, um im richtigen Grundtempo und Rhythmus unter anderem die Distanzen passend anzureiten, ohne dabei an dem nötigem Schwung zu verlieren.

Übrigens: Einen weiteren Einblick in diese sehenswerten Reitweisen können sich die Besucher erneut am 14./15. März verschaffen, wenn es zum Finale dieser erfolgreichen Winterturnierserie kommen wird.

(sder)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort