Reitsport Thoenes im Einklang mit seinem Pferd

Kleve · Erneut starke Ritte beim Hallenspringturnier auf der Reitanlage von Holger Hetzel in Pfalzdorf. Die höchste Wertnote bekam Tobias Thoenes in der mittelschweren Springpferdeprüfung. Er startet für den RV "von Bredow" Keppeln.

 Optimale Streckung über dem Hindernis: Der Keppelner Tobias Thoenes auf seinem Pferd Camelot beim Springen der Klasse S*.

Optimale Streckung über dem Hindernis: Der Keppelner Tobias Thoenes auf seinem Pferd Camelot beim Springen der Klasse S*.

Foto: Gottfried Evers

Stark, stärker, Merschformann. Auf diese einfache Formel ließ sich nicht nur die Springprüfung der Klasse S* zusammenfassen. Dieser Wettbewerb war ohne Zweifel der Höhepunkt des dritten Hallenspringturniers im Rahmen der Winterserie, die Holger Hetzel auf seiner Reitanlage an der Pfalzdorfer Buschstraße organisiert. Für Teilnehmer und Besucher ließ die Veranstaltung nichts zu wünschen übrig ließ.

Zurück zu Markus Merschformann. Der ehemalige Mannschaftseuropameister, der vor zwei Jahren neuer Bundestrainer Springen der Junioren und Jungen Reiter wurde und damit die Nachfolge von Lars Meyer zu Bexten (Herford) antrat, landete im S*-Springen, das hinter die dritte Ausgabe der diesjährigen Winterturnierserie ein kräftiges Ausrufezeichen setzte, einen Doppelerfolg. Zunächst platzierte Merschformann, der in seiner Kariere 13 Nationenpreise bestritt, die Holsteiner Stute Zofie (Boritas/Leonce) ohne Strafpunkte und in Bestzeit auf Rang eins. Ein zweites Mal nahm er den S*-Parcours mit Calgary L (Casper/Cornet Obolensky) in Angriff. Und erneut tat er das in beeindruckender Manier. Auf dem westfälischen Wallach blieb Merschformann gleichfalls strafpunktfrei und blieb mit der etwas schlechteren Zeit hinter seinem ersten Ritt zurück.

Damit war der für den RV Osterwick startende Pferdewirtschaftsmeister, der vor vier Jahren Vizechampion der Berufsreiter Springen wurde, immer noch einen Wimpernschlag schneller als der drittplatzierte Markus Renzel (Alt Marl) im Sattel des Holsteiners Lexus. Jeweils einen Hindernisfehler hatten im Gegensatz dazu Sebastian Adams von der Reitsportgemeinschaft (RSG) Niederrhein (Risohorse Emilia) und Judith Emmers (Asperden-Kessel, Cassito del Diabolo) zu verzeichnen, die damit die Plätze acht und neun in dieser spannungsgeladenen Prüfung belegten.

Doch nicht nur im S-Springen gelang Merschformann dieser beachtliche Doppelerfolg. Auch in der Zwei-Phasen-Springprüfung der Klasse L erzielte der Westfale, der sich vor acht Jahren auf dem elterlichen Betrieb selbständig machte und ein Jahr darauf mit seinem Bruder Frank den Ausbildungs- und Handelsbetrieb des Vaters übernahm, dieses Husarenstück mit zwei seiner Nachwuchspferde.

Auch wenn der Keppelner Tobias Thoenes an diesem Tag im S*-Springen seinen dunkelbraunen Hengst Camelot nicht auf eine der vorderen Plätze bringen konnte, machte er im Laufe des Turniertages dennoch von sich reden. Denn in der mittelschweren Springpferdeprüfung konnte er mit dem in Westfalen gezogenen Cornet MM, Sohn des Cornet Obolensky, das Richterduo Adolf Vogt und Rolf-Peter Fuss begeistern.

Mit der selten vergebenen Wertung von 8.80 (9 = sehr gut) Punkten sahnte Thoenes mit deutlichem Anstand auf den Zweitenplatzierten Jens Backmann den Sieg ab. Damit kam Thoenes dem Optimum, den Parcours ebenso flüssig wie harmonisch und rationell zu bewältigen, sehr nahe - das war eine erstklassige Vorstellung, die der Bereiter im Ausbildungsstall Hetzel zeigte.

(sder)
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