Lokalsport Straßentraining für den Ritt durch Berlin

Kleve · Der Sportkurs der Oberstufe am Collegium Augustinianum der Gaesdonck bestreitet im September den Berlin-Marathon auf Inlinern. Dazu bereiten sich die Schüler intensiv vor und absolvieren ab jetzt immer längere Strecken.

 In der letzten Trainingsphase vor dem Berlin-Marathon geht es um das sichere und auch schnelle Bewegen auf dem Asphalt.

In der letzten Trainingsphase vor dem Berlin-Marathon geht es um das sichere und auch schnelle Bewegen auf dem Asphalt.

Foto: Gottfried Evers

Die ersten warmen Tage des Jahres haben die Inlineskater des Sportkurses vom Collegium Augustinianum Gaesdonck genutzt, um ihre ersten Erfahrungen auf sechs Rollen draußen zu machen. Sportlehrer Pawel Zalewski hat mit seinen knapp 35 Schülerinnen und Schülern das Training für den Inliner-Marathon vom Hallenboden auf den schwierigeren Asphalt verlegt.

Zwar fahren die meisten von ihnen nicht zum ersten Mal Inliner, aber ein unsicheres Gefühl blieb dennoch. "Die Turnhalle ist schön glatt und ohne Hindernisse. Draußen ist der Asphalt uneben, und es gibt Bürgersteige. Da ist die Gefahr, zu fallen, wesentlich höher, gerade bei einer größeren Geschwindigkeit", erklärt Zalewski. Bislang hätten seine Schützlinge die Hürde von drinnen nach draußen aber gut genommen. "Es ist zwar schon jemand gestürzt, aber der hat sich so instinktiv fallen lassen, wie wir das vorher in der Halle geübt hatten, so dass er sich nichts getan hat", berichtet Zalewski. Noch fahren die Schüler vor allem entlang eines Rasens, auf den sie sich im Notfall weich fallen lassen können.

In der ersten Trainingsphase unter freiem Himmel geht es dem erfahrenen Sportlehrer in erster Linie sowieso darum, das anzuwenden, was sie in der Turnhalle bereits begonnen haben, zu üben. Dazu zählt unter anderem auch das Schattenfahren, also das Fahren vor beziehungsweise hinter einem Teamkollegen oder Konkurrenten. "Das wird bei dem großen Teilnehmerfeld beim Berlin Marathon wichtig sein, da wir immer in zweier Gruppen laufen werden", erzählt Zalewski. Genau das Proben die Schüler der gymnasialen Oberstufe vor dem Gaesdoncker Schulgebäude ebenso wie das Fahren auf nasser Fahrbahn, falls es im September regnen sollte.

Ansonsten haben sie die Technikarbeit größtenteils abgeschlossen. In den nächsten Wochen und Monaten geht es vor allem noch um Feinheiten sowie die nötige Ausdauer. Bislang laufen die Teilnehmer des Sportkurses "Inliner" zwei bis drei Kilometer am Stück - in Berlin werden es im September mehr als 40 Kilometer sein. Um die bestreiten zu können, müssen die Schüler, die mit vollem Elan beim Training dabei sind, auch in ihrer Freizeit Übungseinheiten absolvieren. "Wir haben schon eine WhatsApp-Gruppe gegründet, in der wir uns verabreden, Inliner fahren zu gehen", berichten die drei Schüler Franziska Stein, Paul Walter und Stephan Mohn. Bald soll es mit den Inlinern von Goch nach Kevelaer und wieder zurück gehen, was zusammen fast der zu absolvierenden Marathon-Strecke entspricht.

Obwohl das viele, harte Training seit Anfang des Schuljahres mit einigen Schmerzen, Muskelkater und Mühe verbunden ist, macht es den Dreien immer noch sehr viel Spaß. Besonders das Teambuilding, das auch während der 42,195 Kilometer durch die Bundeshauptstadt vonnöten sein wird, loben die Schüler. "Man hat so auch jede Stunde ein Erfolgserlebnis, obwohl man vorher dachte: das schaff ich nie", erläutert Paul Walter, der den Kurs immer wieder wählen würde. Stephan Mohn ist sogar noch im Laufe des Schuljahres eingestiegen. "Ich möchte Sport studieren und kann die Trainingseinheiten gut für die Eignungsprüfung gebrauchen", sagt der Schüler. Dabei habe er vorher noch nie auf Inlinern gestanden. In wenigen Wochen konnte er das jetzt schon seit rund acht Monaten laufende Training aufholen und ist mittlerweile auf dem Stand der anderen Kursteilnehmer, die dem Berlin-Marathon Ende September bereits jetzt schon mächtig entgegen fiebern.

(pets)
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